Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Mali/Hollande

Osnabrück (ots)

Bilder für zu Hause

Der Mali-Einsatz diente von Anfang an nicht allein dem Kampf gegen Terroristen, sondern auch der französischen Innenpolitik. Besonders deutlich zeigt das der Besuch von François Hollande in dem afrikanischen Land: Die Bilder von jubelnden Menschen kommen in der Heimat des Präsidenten gut an. Vergessen ist für einen Augenblick, dass Hollande viele Landsleute als Staatschef bisher enttäuscht hat.

Mali ist der erste große Erfolg des Präsidenten. Er fördert das Bild eines Politikers, der schnell und entschlossen handelt. Diese Sichtweise ist aber unvollständig. Sie unterschlägt, dass Hollande vor allem in der Euro-Krise sowie bei wichtigen Wirtschaftsreformen bisher als Zauderer aufgefallen ist. Außerdem geht im Pulverdampf der Militärerfolge unter, dass die Zukunft Malis völlig offen ist. Wer soll den Frieden dort künftig sichern? Etwa die afrikanische Eingreiftruppe, die bisher nicht mehr als eine Idee ist? Und wer soll dafür zahlen?

Zu solchen Fragen war von Hollande in Mali auffallend wenig zu hören, was den Eindruck verstärkt, dass es ihm vor allem um die Bilder für zu Hause ging.

Zweifellos ist der französische Militäreinsatz für die Bewohner des afrikanischen Landes ein Segen. Für die internationale Staatengemeinschaft beginnt die Arbeit aber gerade erst. Sie darf sich nicht nur auf Sicherheitsfragen beschränken, sondern muss auch soziale Probleme ins Auge fassen, um die Wurzeln des Terrors auszureißen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 03.02.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Koalitionsverhandlungen SPD/Grüne in Niedersachsen

    Osnabrück (ots) - Symbolpolitik Symbolpolitik auf hohem Niveau ist zu erwarten, wenn die niedersächsischen Grünen heute in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD zwei wichtige Verkehrsverbindungen in der Region Osnabrück-Emsland im Planungsstadium beenden wollen. Selbst wenn die A 33-Nord und der Aus- und Neubau der E 233 von Rot-Grün in Hannover geopfert ...

  • 03.02.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Familienpolitik

    Osnabrück (ots) - Sprengstoff Das ist Sprengstoff für den Bundestagswahlkampf: Viele Milliarden Euro werden jährlich ausgegeben, ohne dass damit Kinder und Familien effizient gefördert würden. Die Bilanz der von der Regierung beauftragten Gutachter ist verheerend und eine Mahnung, den Dschungel der familienpolitischen Leistungen endlich zu lichten. Rund 160 Positionen umfasst die Liste der Maßnahmen. Zum Teil ...

  • 03.02.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Katholische Kirche/Erzbischof Müller

    Osnabrück (ots) - Kirchliche Demontage Zu Jahresbeginn war die katholische Kirche in den Schlagzeilen, weil sie die Aufarbeitung des tausendfachen sexuellen Missbrauchs in ihren Reihen platzen ließ. Wenig später wiesen zwei katholische Krankenhäuser in Köln unter skandalösen Umständen eine Frau ab, die vergewaltigt worden war. Permanent schwelt darüber hinaus der Konflikt um die Sonderstellung etwa im Arbeits- und ...