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Neue OZ: Kommentar zu VW-Vorstandsvergütung

Osnabrück (ots)

Zwei Botschaften

Auf den ersten Blick passt das nicht zusammen: Da legt VW schon wieder Rekordzahlen vor - nie zuvor hat ein deutsches Unternehmen so viel verdient. Und doch hat der Aufsichtsrat beschlossen, die Bezüge von Konzernchef Martin Winterkorn und weiterer Spitzenmanager zu kürzen.

Sie werden es verkraften. Winterkorn etwa bleibt der bestbezahlte Vorstandschef Europas. Das passt zu den immer neuen Gipfeln, auf die der Automanager das Unternehmen führt. Zugleich sendet der Aufsichtsrat ein wichtiges Signal aus.

Die Botschaft lautet erstens, dass die Konzernführung trotz ihrer außerordentlichen Erfolge nicht abhebt. Das dürfte vor allem die Belegschaft und die Aktionäre beruhigen. Zweitens wirkt das Signal tief in die gesamte bundesrepublikanische Gesellschaft hinein. Gerade weil der VW-Konzern auf dem Gipfel seines Erfolges sein Vergütungssystem reformiert, ist die Geste glaubhaft. Sie wird in der deutschen Wirtschaft zweifellos Schule machen.

Der extreme Anstieg der Einkommen von Spitzenmanagern in den vergangenen zwei Jahrzehnten lässt sich nämlich nicht allein mit betriebswirtschaftlichen Gesetzen erklären. Wenn sich Volkswagen nun aus eigener Kraft gegen diese Gehaltsexzesse beim Spitzenpersonal stemmt, ist das nur ein weiterer Ausdruck für die innere Stärke des Konzerns.

Die VW-Führung hat erklärt, das Unternehmen bis 2018 zum größten Autokonzern der Welt machen zu wollen. Der Gehaltsverzicht ist ein Beitrag dazu.

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