Neue OZ: Kommentar zu Medien
Verlage
Osnabrück (ots)
Ende einer Ära
Dies darf noch einmal der Augenblick stark gemischter Gefühle sein: Erleichterung, weil es eine starke und traditionsreiche überregionale Zeitung, wenn auch massiv verschlankt, doch noch in die Zukunft schaffen könnte. Amüsierte Verwunderung, weil ausgerechnet der politische Erzgegner früherer Jahre, die konservative FAZ, das aufrecht linksliberale Blatt übernimmt. Die großen politischen Lager und Grabenkämpfe der jüngeren Bundesrepublik fanden kaum irgendwo so gewichtig ihren Niederschlag wie in diesen beiden Zeitungen. Berühmt sind die Versuche von Alt-68ern, nur den Kulturteil der FAZ zu abonnieren, weil der so gut und eben nicht ganz so "rechts" war wie der politische Teil. Nun geht dieses Kapitel deutscher Zeitungsgeschichte zu Ende. Bleibt die Neugier: Worin wollen sich beide Blätter denn künftig voneinander unterscheiden?
Christine Adam
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