Neue OZ: Kommentar zu Nordkorea
Osnabrück (ots)
Auf China kommt es an
Wie beruhigend: Der UN-Sicherheitsrat demonstriert Entschlossenheit. Die Verschärfung der Sanktionen gegen Nordkorea ist die richtige Antwort auf Atomtests und Raketenstarts. Nordkorea muss isoliert werden, damit es sich endlich um friedliche Koexistenz mit allen Nachbarn bemüht und nicht noch weiter aufrüsten kann.
Die Erfolge der Staatengemeinschaft sind freilich bescheiden. Seit sieben Jahren schon gibt es UN-Sanktionen, und seit 50 Jahren überziehen die USA das Land mit Strafmaßnahmen. Trotzdem macht das nordkoreanische Atomwaffenprogramm unaufhaltsam Fortschritte. Zugleich schaffen es die Nordkoreaner, immer weiter reichende Raketen zu bauen. Und so wächst die Furcht, eines gar nicht so fernen Tages könne die kommunistische Diktatur sogar die USA direkt mit atomar bestückten Interkontinental-Raketen angreifen, eine Horrorvision.
Noch ist es zum Glück aber nicht so weit, noch sind die Drohungen des Regimes in Pjöngjang in erster Linie Propaganda zur Demonstration der eigenen Macht. Nun kommt es vor allem auf die Chinesen an, damit der Ernstfall nicht eintritt. Von ihnen, den engsten Verbündeten Nordkoreas, hängt es in erster Linie ab, ob die Sanktionen umgesetzt werden. Unverändert ist ihnen das Nachbarland als Puffer zum westlich dominierten Südkorea wichtig. An einer unberechenbaren neuen Atommacht mit Erstschlagkapazität kann aber auch die Regierung in Peking kein Interesse haben.
Uwe Westdörp
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