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Neue OZ: Kommentar zu Konflikte
Nordkorea

Osnabrück (ots)

Wahn und Geschäft

Nordkoreas Kriegstrommeln ertönen seit Jahren. Jetzt werden sie jedoch immer lauter und aggressiver. Fast im Tagesrhythmus drohen die Kommunisten damit, Südkorea vernichten oder wahlweise die USA mit Atomraketen angreifen zu wollen. Das ist in jeder Hinsicht abstrus, aber es gibt leider keinen Knopf, um das Kampfgebrüll abzustellen.

Auch fehlt die Möglichkeit, Diktator Kim Jong-un und seine Getreuen vor den Internationalen Strafgerichtshof zu stellen. Da wären sie besser aufgehoben als in der Leitstelle der nordkoreanischen Atombomben. Doch das Regime lässt nicht davon ab, das Volk glauben zu lassen, der dritte Weltkrieg würde unmittelbar bevorstehen.

Das Perfide daran ist, dass die Massen den Hasstiraden gegen die USA und Südkorea folgen dürften. Denn es gibt in dem abgeschotteten Land keinerlei Informationen - nur Propaganda. Wer Kritik äußert, landet in Lagern. So kann das Regime mit seiner Kriegsrhetorik im Innern die Macht sichern, indem es sich als Beschützer vor äußeren Feinden aufspielt.

Zudem hat sich Kim im Ausland den Ruf des unberechenbaren Despoten erarbeitet, der sich sogar von China nicht besänftigen lässt. Also wird der Westen dazu neigen, alles zu unterlassen, was Kims Gemüt reizen könnte. Der Diktator wittert darin ein Geschäftsmodell - was wahrlich nicht dumm ist.

Michael Clasen

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