Neue OZ: Kommentar zu Inland/Banken
Osnabrück (ots)
Mehr als ein Selbstzweck
Operation gelungen, Patient quicklebendig: Kraftvoll meldet sich die Deutsche Bank mit der geglückten Ausgabe neuer Aktien an der Weltspitze zurück. Das ist erfreulich, vor allem natürlich für das Kreditinstitut selbst.
Wer in der Topliga der internationalen Bankenwelt mitspielen will, muss entsprechende Geschäftsrisiken eingehen. Die Deutsche Bank konnte das nur bedingt - ihr Kapitalpuffer war zu dünn. Mit der Aktienausgabe hat die Doppelspitze Anshu Jain/Jürgen Fitschen das Problem auf einen Schlag gelöst: Nun bewegt sich das Geldhaus auf Augenhöhe mit Weltmarktführern wie Goldman Sachs oder Credit Suisse.
Das ist noch kein Wert an sich. Allerdings haben die Frankfurter nun ganz andere Möglichkeiten, der Konkurrenz Marktanteile wegzuschnappen - vor allem im lukrativen Investmentbanking. Das wird seit Ausbruch der Finanzkrise zwar misstrauisch beäugt. Es bleibt für viele Unternehmen aber unverzichtbar, um sich per Aktien- oder Anleihenausgabe Geld zu beschaffen.
Deshalb ist das jüngste Kapitalmarkt-Manöver der Deutschen Bank auch eine gute Nachricht für die gesamte Unternehmenswelt. Sie bekommt mehr Auswahl bei den Anbietern von Finanzdienstleistungen. Und einem Land wie der Bundesrepublik - mit zahlreichen weltbekannten Firmen - steht es gut zu Gesicht, zumindest noch ein Institut zu haben, das im internationalen Investmentgeschäft mithalten kann.
Georg Kern
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