Neue OZ: Kommentar zu Literatur/Auszeichnungen
Osnabrück (ots)
Eine Frage der Zeit
Sibylle Lewitscharoff ist neue Georg-Büchner-Preisträgerin - das hat sich die sprachgewaltige Schriftstellerin verdient. Allein ihr "Preis-Register" seit 1998 liest sich im Nachhinein wie die Vorbereitung auf das, was in Darmstadt nun verkündet wurde: Nach zahlreichen renommierten Auszeichnungen - Bachmann-Preis, Preis der Leipziger Buchmesse, Kleist-Preis oder Ricarda-Huch-Preis - scheint die Zeit für die Zuerkennung der wichtigsten literarischen Auszeichnung in Deutschland reif gewesen zu sein. Diese Jury-Entscheidung wird wohl auch die Kritiker versöhnen, die 2011 Lewitscharoffs gefeierten Roman "Blumenberg" über den Philosophen Hans Blumenberg bereits als Gewinner des Deutschen Buchpreises gesehen hatten.
In der über 60-jährigen Geschichte des Büchner-Preises in der jetzigen Form ist Sibylle Lewitscharoff erst die neunte geehrte Frau. Offenbar wird der Literaturpreis auch weiblicher: Nach Felicitas Hoppe 2012 zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aus dem Kreis ihrer Mitglieder erstmals die zweite Autorin in Folge aus.
Elke Schröder
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