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Neue OZ: Kommentar zu Riester-Rente

Osnabrück (ots)

Unternehmen in die Pflicht nehmen

Das Interesse lässt nach, und der DGB fordert gar eine Abkehr von der Riester-Rente. Diese Nachricht lässt aufhorchen. Denn gerade hat die Bundesregierung einräumen müssen, dass die Kaufkraft einer Durchschnittsrente in Westdeutschland in den vergangenen 13 Jahren um rund 20 Prozent gesunken ist. Geht die Entwicklung so weiter, ist Altersarmut in Deutschland bald Wirklichkeit. Die Notwendigkeit zusätzlicher Absicherungen dagegen kann also niemand ernsthaft bestreiten.

Das macht DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach auch nicht. Und weil sie Expertin ist, stellt sie ebenso wenig infrage, dass sich die Riester-Rente für die Versicherten lohnt. Die staatlichen Zulagen sowie die Garantie, dass diese Einzahlungen dem Rentenkonto erhalten bleiben müssen, sind im Vergleich zu anderen Anlageformen die Stärken der Riester-Rente.

Richtig ist aber, dass Berufsanfänger heute viel weniger Sicherheit über ihre Zukunft haben als früher. Zwischen 17 und dem Renteneintritt mit 67 liegt ein halbes Jahrhundert. Gute Ausbildung kostet rund zehn Jahre Beitragszeit. Und selbst danach ist für die Generation Praktikum Riester-Vorsorge kein Thema. Erst recht nicht für schlecht Ausgebildete.

Höhere Rentenbeiträge würden das Problem nur verschärfen. Besser ist der DGB-Vorschlag, die betriebliche Altersvorsorge auszubauen. Die über Kräftemangel klagende Wirtschaft muss dazu stärker in die Pflicht genommen werden.

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