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Neue OZ: Kommentar zu Obama
Martin Luther King

Osnabrück (ots)

Feiern und fordern

Das runde Jubiläum der Martin-Luther-King-Rede ist ein Geschenk für US-Präsident Barack Obama. Von Anfang an hat er seine Hautfarbe als Politiker nie groß thematisiert. Ein kluger Entschluss, der ihm viele Tore geöffnet hat. Er scheut das Thema aber auch nicht. Das verleiht seinen Worten besonderes Gewicht - wenn er denn zum Thema spricht, wie bei der Gedenkfeier in Washington.

50 Jahre zuvor hatten sich dort Hunderttausende versammelt, um gegen Rassismus zu protestieren. King forderte in seiner Rede ein Versprechen der US-Verfassung ein: dass gleiches Recht für alle Amerikaner gelten sollte, auch für die Nachfahren der Sklaven. Obama hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass er dieses Versprechen nicht restlos erfüllt sieht. Er hat aber immer auch die Fortschritte gewürdigt, die Amerika in dieser Frage gemacht hat und auf die seine Bürger zu Recht stolz sein können.

Es ist zu einfach, am Jahrestag der King-Rede allein auf die verbleibenden Probleme zu verweisen. Die gibt es, wie jüngst erst die Proteste nach dem Prozess um den Tod des Farbigen Trayvon Martin zeigten. Oder das unselige Urteil des Obersten Gerichts, das eine Antidiskriminierungsklausel im Wahlrecht kippte. Entscheidend ist aber auch, die Fortschritte auf dem Weg zur Gleichberechtigung zu feiern. Obama versteht das hervorragend - und steht zugleich als Person für diesen Fortschritt.

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