Neue OZ: Kommentar zu Arbeit
Bundesregierung
Osnabrück (ots)
Kampf den Stressoren
Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps, hieß es vor nicht allzu langer Zeit in einer analogen Welt mit klaren Grenzen. Doch längst klingelt die Arbeit immer wieder per Handy oder E-Mail in unsere Freizeit hinein und stellt Arbeitnehmer vor die Frage: Drangehen oder nicht? Lesen oder ignorieren? Das Bundesarbeitsministerium hat sich nun verpflichtet, seine Mitarbeiter nach Dienstschluss nur noch in Ausnahmefällen zu stören. Ein absolut überfälliger Schritt, mit dem Ministerin Ursula von der Leyen auf eine längst Alltag gewordene Arbeitsrealität reagiert. Unternehmen wie VW und die Telekom haben es vorgemacht und respektieren mit E-Mail-Stopp und Anrufbremse die Freizeit ihrer Mitarbeiter. Trotzdem ein gutes Signal aus Berlin im Kampf gegen die Stressoren am Arbeitsplatz. Das animiert hoffentlich weitere Betriebe. Ob die angekündigte "Vereinbarung zur Stressvermeidung" aber nachhaltig den Blick vom digitalen Postfach in der Freizeit abhält, bleibt fraglich. Denn das Kernproblem der wunderbaren Welt der Mobilität bleibt unberührt: Handy und Computer sind ständige Begleiter. Wer freiwillig Mails checken will, den können weder Chef noch Minister daran hindern. Und wer zu Hause schon mal klickt, kommt nicht nur aufgeräumt ins Büro, sondern hat auch noch inhaltlichen Vorsprung. Da kommen die Kollegen aus ihrem Stresskreislauf kaum noch heraus. Dienst ist Dienst ist Dienst...
Esther Alves
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