Neue OZ: Kommentar zu Fußball
Bundesliga
Schalke
Sicherheit
Osnabrück (ots)
An einen Tisch
Was ist wichtiger? Die Sicherheit der Zuschauer zu gewährleisten oder sich in den Schmollwinkel zurückzuziehen? Die Reaktion der Polizei auf die Kritik an ihrem Einsatz im Schalker Spiel gegen Saloniki ist übertrieben. Hier geht es nicht um irgendwelche Animositäten, sondern um ein ernstes Thema. Was ist, wenn die Situation einen Einsatz erfordert, aber die Beamten nur den Kopf schütteln und signalisieren, ohne uns?
Die Polizei hat den Auftrag, für Sicherheit zu sorgen, in Zusammenarbeit mit den Vereinen. In vielen Fällen klappt das gut. Vor brisanten Spielen setzen sich Ordnungshüter und Vertreter der Clubs zusammen, um die Marschroute für mögliche Zuspitzungen festzulegen. Was wären die Vereine ohne die Polizei? Wie oft kommt es vor, dass Beamte beschimpft, bespuckt oder sogar geschlagen werden? Bisher war es so, dass immer Gespräche Grundlage für ein gemeinsames Handeln waren.
Außer Frage steht, dass die Polizei mit ihrer Aktion im Saloniki-Spiel Schlimmeres verhindern wollte. Anstatt auf seine Ultras einzuwirken, schürt Schalke noch das Feuer des Unmuts. Sensibilität kennen die Königsblauen ebenso wenig wie Gewerkschaftschef Wendt sowie Jäger Gespür für die Situation. Beide Seiten müssen sich an einen Tisch setzen. Der Vorstoß der Polizei ist jedenfalls überzogen. Wenn Stadien rechtsfreie Räume werden, hätte man sich alle vorherigen Krisengespräche sparen können.
Michael Jonas
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