Neue OZ: Kommentar zu Agrar
Ernte
Osnabrück (ots)
Es bleibt nicht viel Zeit
Vor der Sonderkonferenz der Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern Anfang November brodeln die Emotionen. Von einem "Affront" spricht der Präsident des Bauernverbands Landvolk Niedersachsen, Werner Hilse. Adressat seines Rüffels: der Grüne Christian Meyer, der als niedersächsischer Landwirtschaftsminister dafür sorgen will, dass von den begehrten Subventionen mehr der Entwicklung des ländlichen Raums und der Ökologie zugutekommen. Was laut Hilse dazu führen wird, dass Direktzahlungen an Landwirte schrumpfen. Der Agrarminister wiederum klagt über seiner Ansicht nach zu kleine Reformschritte auf EU-Ebene. Ihm ist zu wenig Direktgeld für kleine Betriebe drin und zu viel für große.
Die heimischen Ernteerträge auf dem Acker schwanken, und auf dem Feld der Politik wogt der Kampf um Subventionen hin und her. Alles scheint wie immer, und das ist alarmierend: Während die Erdbevölkerung unaufhaltsam wächst und die Bedeutung der Landwirtschaft auch als Energie- und Rohstofflieferantin zunimmt, wird in der EU und in Deutschland über Subventionen gestritten anstatt über Strategien für eine Welt mit zehn Milliarden Menschen im Jahr 2050. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, die Probleme der europäischen Landwirtschaft zu lösen. Denn sie wird auf vielerlei Weise helfen müssen, globale Ernährungskrisen zu verhindern.
Christian Schaudwet
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