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Neue OZ: Kommentar zu Plastiktüten

Osnabrück (ots)

Unbefriedigend vage

Der Gesetzesplan der EU-Kommission zu Plastiktüten hinterlässt gemischte Gefühle. Löblich ist, dass Brüssel das Thema überhaupt vorantreibt. Dass die Mitgliedstaaten verpflichtet werden sollen, den Verbrauch von Kunststofftüten zu reduzieren, setzt ein klares Zeichen für den Umwelt- und Meeresschutz.

Und doch bleibt der Entwurf unbefriedigend vage: Die Länder könnten sich für Maßnahmen entscheiden, die ihrer Ansicht nach am besten geeignet sind, heißt es da etwa. Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass die Umweltpolitik in Ost- und Südeuropa, wo besonders viele Tüten im Müll landen, dadurch nicht gerade revolutioniert wird. Auch gilt der Vorstoß nur für dünne Tüten. Die werden zwar besonders häufig nur einmal verwendet, sind aber eben nur ein Teil des Problems, denn auch große und dicke Tragetaschen landen früher oder später auf dem Müll und belasten die Umwelt. Und das ist schließlich eine weitere Aufgabe, derer die EU sich dringend annehmen muss: europaweite Standards für Entsorgung und Recycling zu schaffen.

Viele Umweltprobleme ignoriert der Mensch, sei es aus Unwissenheit, Bequemlichkeit oder mit Vorsatz. Das wird bei Plastiktüten immer schwieriger, und das ist gut so. Soll das Problem jedoch ernsthaft gelöst werden, muss eine EU-Richtlinie mit verbindlichen Vorgaben für alle Mitgliedstaaten her. Doch auch der Verbraucher hat es in der Hand, indem er auf Korb oder Stoffbeutel umsteigt.

Constantin Binder

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