Neue OZ: Kommentar zu Arbeitgeber
Verbände
Osnabrück (ots)
Wechsel in einer schwierigen Zeit
Der Wechsel an der Spitze der Arbeitgeberverbände fällt in eine Zeit, in der eine Vielzahl an wirtschaftspolitischen Entscheidungen ansteht. Gleich zu seiner Amtseinführung wird Ingo Kramer als neuer Arbeitgeberpräsident Stellung zu Themen wie Mindestlohn und Frauenquote, Leiharbeit und Werkverträgen beziehen müssen. Interessant wird jetzt, ob er dabei die harte Linie seines Vorgängers Dieter Hundt fortführen wird, oder ob er seinen ganz eigenen Stil der geräuschlosen Kompromisssuche durchsetzen kann.
Jedenfalls wird die Aufgabe des neuen Arbeitgeberchefs zunächst die des Mahners gegenüber der Politik sein. Dass der Wirtschaft das kostspielige Füllhorn an Beschlüssen aus den laufenden schwarz-roten Koalitionsverhandlungen zuwider ist, ist kein Geheimnis. Kramer wird mit deutlichen Worten daran erinnern müssen, dass die Vorhaben kaum dazu beitragen dürften, die Wirtschaft weiter anzukurbeln.
Ganz abgesehen von aktuellen Herausforderungen steht fest: Mit dem neuen Präsidenten wird bei den Arbeitgeberverbänden spürbar frischer Wind wehen. Seine geradlinige, aber zugleich entgegenkommende Art wird ihm bei seiner neuen Rolle als Vermittler bei der Suche nach Kompromissen zugutekommen. Kramer selbst hat angekündigt, stärker auf Kooperation statt Konfrontation zu setzen. Es wird spannend, ob sich seine Gesprächspartner auf dieses Angebot einlassen werden.
Alexander Klay
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