Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Türkei
Justiz
Innenpolitik

Osnabrück (ots)

Die Geister, die er rief

Für den türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan wird es eng. Die Proteste der jungen Gezi-Park-Demonstranten im Sommer hat er noch weitgehend unbeschadet überstanden. Ausgerechnet seine ehemals treuesten Verbündeten drohen den "Sultan von Ankara" jetzt aber vom Sockel zu stoßen.

Es waren wohl Staatsanwälte der islamischen Gülen-Bewegung, die durch die Festnahme der drei Söhne von Ministern aus Erdogans Kabinett die Staatskrise ausgelöst haben. Der Kopf der Bewegung ist der in den USA lebende Prediger Fethullah Gülen. Lange Zeit galt er als die graue Eminenz hinter Erdogan. Ohne seine Unterstützung wäre der beispiellose Aufstieg des Mannes aus einem Istanbuler Arbeiterviertel wohl gar nicht möglich gewesen. Doch in den vergangenen Monaten begann die Allianz zu bröckeln. Selbstherrlich versuchte Erdogan, die Aktivitäten der Bewegung in der Türkei einzuschränken.

Doch die Geister, die er rief, wird er wohl so leicht nicht mehr los. In dem Glauben, seine Macht so absichern zu können, hat er selbst über die Jahre viele der von Vertretern der kemalistischen Elite gesäuberten Positionen mit Anhängern der Gülen- Bewegung besetzt. Selbst in der AKP ist sie durch eine starke Fraktion vertreten. Dazu gehört auch Staatspräsident Abdullah Gül. Die neue islamische Elite der Türkei steht vor einer Zerreißprobe. Gül könnte am Ende der Gewinner sein.

Waltraud Messmann

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 26.12.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Südsudan / Konflikte / UN

    Osnabrück (ots) - Handeln, bevor es zu spät ist Deutschland hat seine Bürger als eines der ersten Länder aus dem umkämpften Südsudan ausfliegen lassen, und der neue Außenminister Frank-Walter Steinmeier erhebt mahnend seine Stimme. War's das? Hoffentlich nicht. Entfesselte Truppenteile gehen in dem erst 2011 unabhängig gewordenen Land aufeinander los. Zivilisten sterben. Die Bewaffneten unterscheiden und töten ...

  • 26.12.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Theater / Deutscher Bühnenverein

    Osnabrück (ots) - Beifall zahlt keine Miete Abends, wenn sie auf der Bühne stehen, ernten sie Applaus und bestenfalls Ovationen. Doch mit dem Blick auf Arbeitsvertrag und Gage ist es für viele Künstler vorbei mit dem Hochgefühl. Denn seit Jahren schnallen Deutschlands Theater den Gürtel immer enger - und auch hier trifft es diejenigen am härtesten, die ohnehin am wenigsten haben. Immer häufiger erhalten ...

  • 26.12.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Arbeitsmarkt / Finanzen

    Osnabrück (ots) - Es geht weiter voran Die Deutschen haben allen Grund, optimistisch nach vorne zu sehen. Die Wirtschaft wächst, und dies wird höchstwahrscheinlich auch 2014 so sein. Eineinhalb bis zwei Prozent Plus sind beim Bruttoinlandsprodukt durchaus drin. Es geht weiter voran. Schade nur, dass keine großen Effekte auf den Arbeitsmarkt mehr erwartet werden. Dies ist umso bedauerlicher, als noch 2,8 Millionen ...