Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

NOZ: Deutschland und Frankreich warnen vor "technologischer Plünderung" Europas

Osnabrück (ots)

Deutschland und Frankreich warnen vor "technologischer Plünderung" Europas

Nach Kuka-Übernahme: Zypries und Sapin sehen strategische Wirtschaftszweige in Gefahr und fordern mehr Schutz

Osnabrück. Deutschland und Frankreich haben vor einer "technologischen Plünderung" der europäischen Wirtschaft gewarnt. In einem gemeinsamen Gastbeitrag für die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Freitag) und die französische Wirtschaftszeitung "Les Échos" forderten Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) und Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Michel Sapin einen "zusätzlichen Schutz, um Investitionen, die strategische europäische Wirtschaftszweige destabilisieren könnten, besser zu kontrollieren". "Im Interesse aller europäischen Länder müssen wir uns nicht nur mit öffentlicher Ordnung und Sicherheit, sondern auch mit der Sicherheit unserer Wirtschaft beschäftigen", erklärten Zypries und Sapin, der der Partei der Sozialisten angehört.

Hintergrund der gemeinsamen Erklärung ist die gehäufte Übernahme europäischer Technologieunternehmen durch Investoren aus China. In den vergangenen Jahren sind die chinesischen Auslandsinvestitionen in Europa stark gestiegen, die oftmals auf den Kauf von Hochtechnologie und fortschrittlichen Produktionsanlagen abzielen. Jüngster Fall war die Übernahme des Roboterherstellers Kuka.

Sapin und Zypries betonten in ihrem Beitrag die Notwendigkeit "grenzüberschreitender Investitionen". Sie dürften aber nicht darauf hinauslaufen, "dass der Grundsatz des freien Kapitalverkehrs dazu führt, dass wir bestimmten Gefahren, insbesondere technologischer ,Plünderung', machtlos gegenüber stehen".

Ohne die USA direkt zu nennen, erklärten die Minister mit Blick auf die neue Regierung Donald Trumps und den Freihandel, "offene Märkte, der Grundsatz der Gegenseitigkeit und gleiche Bedingungen für alle müssen die Eckpfeiler der Beziehungen der EU mit den anderen großen Wirtschaftsräumen der Welt sein". Die Fortschritte bei der Überprüfung der handelspolitischen Schutzinstrumente der EU hätten gezeigt, dass Europa fairen internationalen Handel ohne Wettbewerbsverzerrungen sicherstellen könne. "Diesen Weg müssen wir weiter gehen", so Sapin und Zypries. "Wir treten insbesondere für den Zugang europäischer Unternehmen zu den öffentlichen Beschaffungsmärkten von Nicht-EU-Staaten ein, genauso wie die europäischen Beschaffungsmärkte Nicht-EU-Unternehmen offen stehen", schrieben die Minister.

Mit Blick auf die EU sprachen sich beide für eine Reform der Körperschaftsteuer aus. Eine gemeinsame Berechnungsgrundlage sei "ein starkes Instrument gegen Steuervermeidung und für mehr Steuergerechtigkeit". Ferner forderten sie mehr Investitionen auch auf Ebene der EU. "Mittel- und langfristig brauchen wir einen echten Haushalt für den Euroraum mit eigenen Mitteln, um eine automatische Stabilisierung der Eurozone zu schaffen. Der Erfolg des EU-Investitionsplans hat gezeigt, dass weiterer Bedarf besteht", schrieben die Politiker. Ein besonderes Anliegen ist es ihnen, Startup-Firmen besseren Zugang zu Finanzmitteln zu geben.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 24.02.2017 – 05:00

    NOZ: Bundesbank-Vorstand: Risikopuffer um 1,75 Milliarden Euro erhöht

    Osnabrück (ots) - Bundesbank-Vorstand: Risikopuffer um 1,75 Milliarden Euro erhöht Thiele: Sollten die Leitzinsen ab 2018 steigen, ergeben sich substanzielle Belastungen Osnabrück. Mit Blick auf den Gewinneinbruch hat Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele auf die geänderten Rahmenbedingungen hingewiesen. "Die Bilanz der Bundesbank hat sich massiv ...

  • 24.02.2017 – 05:00

    NOZ: Deutschland will Lebensmittel-Botschafter in den Iran entsenden

    Osnabrück (ots) - Deutschland will Lebensmittel-Botschafter in den Iran entsenden Agrarministerium fördert Repräsentant für Agrar- und Ernährungswirtschaft in Teheran - Waren im Wert von 2,6 Milliarden Euro exportiert Osnabrück. Deutschland will eine Art Lebensmittel-Botschafter nach Teheran schicken. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Freitag) berichtet, soll ...

  • 23.02.2017 – 05:00

    NOZ: NOZ: Linke: SPD-Gesetz zu Managergehältern nur ein kleiner Schritt

    Osnabrück (ots) - Linke: SPD-Gesetz zu Managergehältern nur ein kleiner Schritt Kipping: Sozialdemokraten machen sich abhängig von der Union Osnabrück. Die Bundesvorsitzende der Linken, Katja Kipping, ist unzufrieden mit dem Gesetzentwurf der SPD zur Begrenzung von Managergehältern. "Es sind leider nur sehr kleine Schritte in die richtige Richtung", sagte Kipping ...