NOZ: Grüne fordern von G20 starkes klimapolitisches Signal
Osnabrück (ots)
Grüne fordern von G20 starkes klimapolitisches Signal
Bundesvorsitzender Özdemir: "Trump und anderen Zweiflern den Ernst der Lage klar machen" - "Multilaterales Handeln wichtiger denn je"
Osnabrück. Der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, fordert die G20-Teilnehmer auf, ein starkes klimapolitisches Signal auszusenden. "Die Folgen des Klimawandels sind allgegenwärtig. Ich erwarte also von den G20, dass sie Donald Trump und den anderen Klimazweiflern den Ernst der Lage klarmachen", sagte Özdemir im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag): "Die Länder der G20 produzieren 80 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen, sie haben also einen Hebel in der Hand. Daher erwarte ich vom Gipfel ein klares Bekenntnis zum Pariser Klimaabkommen", so der grüne Spitzenkandidat für die Bundestagswahl weiter.
Laut Özdemir pumpen die G20 immer noch mehr als 400 Milliarden Dollar jährlich in fossile Energieträger. "Damit machen sich die G20 unglaubwürdig, und Deutschland trägt mit Milliarden an umweltschädlichen Subventionen leider mit dazu bei", bemängelt Özdemir. Bundeskanzlerin Merkel könne glaubwürdiger für den Schutz des Klimas kämpfen, wenn Deutschland seine Hausaufgaben beim Klimaschutz selbst machen würde. "Das ist aber leider nicht der Fall", sagte Özdemir.
Für überlebt hält Özdemir das G20-Format nicht. "Multilaterales Handeln ist heute wichtiger denn je. Zur Lösung der globalen Herausforderungen müssen nicht nur die großen Industrienationen, sondern auch die sogenannten Schwellenländer an Bord sein, anders geht es doch gar nicht. Ohne China, Indien oder Brasilien kommen wir da nicht weiter", betonte der Grünen-Politiker. Die "größte Legitimität" hätten aber immer noch die Vereinten Nationen: "Die sollten wir stärken und ernst nehmen."
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