NOZ: BUND kritisiert Trend der Industrie zu Einwegverpackungen
Osnabrück (ots)
BUND kritisiert Trend der Industrie zu Einwegverpackungen
Recycling-Experte Buschmann: Einwegprodukte aus Glas und Aluminium genauso problematisch wie Plastik
Osnabrück. Angesichts eines wachsenden Bergs an Verpackungsmüll fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), den Trend zu Einwegverpackungen zu stoppen. Rolf Buschmann, Recyclingexperte des Verbandes, kritisierte im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) insbesondere die Industrie. "Dass zum Beispiel der Coca-Cola-Konzern auf Einweg umsteigt und nun auch verstärkt Werbung mit Aluminiumdosen macht, ist nicht akzeptabel." Weil die Verbraucher Plastikverpackungen zunehmend kritisch sähen, stiegen die Konzerne laut Buschmann vermehrt auf Glas- und Aluminiumverpackungen um. "Durch die energieintensive Herstellung sind Einwegprodukte aus Glas und Aluminium aber genauso problematisch wie Plastikeinweg", so Buschmann.
Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), führte die Menge des Verpackungsmülls auch auf den Trend zu kleineren Packungsgrößen zurück. "Gleichzeitig sinkt dadurch aber auch die Zahl der Lebensmittelabfälle. Denn die steigende Zahl von Single-Haushalten kann bedarfsgerechter einkaufen und schmeißt weniger Lebensmittel weg", sagte er der NOZ. Grundsätzlich arbeite der Handel an Alternativen zu Kunststoffverpackungen, setze aber auch auf Wiederverwertung. "Es geht eben nicht nur um die Müllmenge, sondern auch um den Umgang damit. Wir brauchen eine effiziente Recyclingwirtschaft", so Sanktjohanser.
Laut dem Bundesumweltamt haben die Deutschen im Jahr 2016 pro Kopf 220,5 Kilogramm Verpackungsmüll produziert. Der Wert liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt und ist im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht gestiegen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell