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NOZ: Materialmängel und schlechtes Wetter: Tornado-Grundausbildung in Jagel hakt

Osnabrück (ots)

Materialmängel und schlechtes Wetter: Tornado-Grundausbildung in Jagel hakt

Bundeswehr hatte Trainingscamp aus Spargründen aus den USA nach Schleswig-Holstein verlegt - Halbes Jahr Rückstand

Osnabrück. Nach dem Umzug des Trainingscamps für die Tornado-Piloten der Bundeswehr aus dem amerikanischen Holloman (New Mexico) ins schleswig-holsteinische Jagel ist die Ausbildung im Rückstand. Bereits im März hätten die drei Piloten und vier Waffensystemoffiziere das Training abgeschlossen haben sollen, derzeit sind die Flugschüler nach 17 Monaten Training aber nur zu 50 Prozent ausgebildet, berichten "Neue Osnabrücker Zeitung" und "Flensburger Tageblatt". Ein Grund ist laut der Sprecherin des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 "Immelmann" in Jagel das schlechte Wetter. Im Winter waren die Start- und Landebahnen tagelang vereist, auch beeinträchtigten Nebel und Zugvögelschwärme die Übungsflüge.

In Jagel fehlt es aber auch an Ausbildern. Viele Fluglehrer sind selbst im Einsatz, da sich das Geschwader mit Aufklärungs-Tornados von Jordanien aus an der internationalen Mission gegen den "Islamischen Staat" in Syrien und dem Irak beteiligt. Eine Besserung zeichnet sich nicht ab, da das Jagdgeschwader im nächsten Jahr in die Bereitschaft der "Nato Response Force" (Schnelle Eingreiftruppe) eingebunden sein wird. Auch Einsätze wie jüngst beim Moorbrand in Meppen banden Kapazitäten.

Materialprobleme sind ein weiterer Grund für die Verzögerung der Pilotenausbildung. Es fehlen speziell umgerüstete Flugzeuge mit Doppelsteuerung, sogenannte Trainerversionen. Auch den Flugsimulator konnten die Schüler nur bedingt nutzen, da er drei Monate lang nicht verfügbar war. Ein zweiter Simulator kann laut der Sprecherin erst in zwei Jahren in Betrieb genommen werden.

Für den Umzug aus den USA hatte man sich aus finanziellen Gründen entschieden; allein an Miete spare man dadurch jährlich 15 Millionen Euro ein, hieß es seitens der Luftwaffe. Sie verteidigt die Entscheidung trotz der derzeitigen Probleme; sie sei "aufgrund der begrenzten materiellen und personellen Ressourcen der Luftwaffe absolut folgerichtig" gewesen, erklärte die Sprecherin.

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