NOZ: Tierschutzbund appelliert an Bundestag: Verbot der Ferkelkastration nicht verschieben
Osnabrück (ots)
Tierschutzbund appelliert an Bundestag: Verbot der Ferkelkastration nicht verschieben
Kommende Woche Abstimmung - Verbandspräsident empört über Antrag von Union und SPD
Osnabrück. Der Deutsche Tierschutzbund hat die Bundestagsabgeordneten aufgefordert, in der kommenden Woche gegen eine Verlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration zu stimmen. Verbandspräsident Thomas Schröder sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wer die Schmerzen für die Ferkel verlängert, der verstößt auch eklatant gegen das Staatsziel Tierschutz." Ein Entschließungsantrag von Union und SPD sieht vor, ein entsprechendes Verbot der umstrittenen Praxis für zwei weitere Jahre zu verschieben. Darüber soll am Montag zunächst im Agrarausschuss und voraussichtlich am Donnerstag im Bundestag beraten werden.
In dem Antrag heißt es laut "NOZ", die Fristverlängerung sei auch "aus Tierschutzgründen notwendig". Alternative Verfahren seien derzeit noch nicht praxisreif und sollten nun weiter erforscht werden. Auf Anfrage sagte CDU-Agrarexperte Albert Stegemann, ohne Fristverlängerung drohe den deutschen Sauenhaltern das Aus. "Daher geben wir den Beteiligten letztmalig zwei Jahre Zeit, als Brücke, um hierfür praxistaugliche und am Markt akzeptiere Lösungen zur Anwendung zu bringen."
Schröder sagte zu den Plänen der Großen Koalition: "Ich muss gestehen, dass mich das aktuelle Vorgehen des Deutschen Bundestages mit der Mehrheit von CDU, CSU und SPD im Pakt mit der Tiernutzerseite an Strukturen bandenmäßiger, organisierter Wirtschaftskriminalität erinnert." Die Sozialdemokraten hätten sich bei dem Thema von der Union "über den Tisch ziehen lassen", so Schröder. "Noch hoffen wir, dass sich in der SPD-Fraktion der Widerstand aufbaut."
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