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Bauernpräsident machen Bio-Schnäppchen im Supermarkt Sorge

Osnabrück (ots)

Bauernpräsident machen Bio-Schnäppchen im Supermarkt Sorge

Rukwied mit Verbraucherappell: Verstärkt regionale Produkte kaufen

Osnabrück. Bauernpräsident Joachim Rukwied kritisiert Werbekampagnen mit Schnäppchenpreisen für Bio-Lebensmittel. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Rukwied: "Die Preisgestaltung bei Bio-Produkten, beispielsweise Aktionsangebote, beobachte ich mit großer Sorge." Bio-Produkte seien in der Herstellung teurer als konventionelle. "Die Biobauern brauchen daher einen höheren Preis, sonst funktioniert das nicht." Er sehe die Gefahr, dass die Landwirte unter Preisdruck geraten könnten, in einzelnen Bereichen sei das bereits so.

Rukwied appellierte zudem an Verbraucher, "verstärkt regionale Qualitätsprodukte zu kaufen". Er sagte: "Achten Sie darauf, wo die Ware herkommt! Das gilt auch für Öko-Lebensmittel." Laut Bauernpräsident würden in Deutschland im Schnitt nur zehn Prozent des Einkommens für Lebensmittel ausgegeben. "Das ist einfach zu wenig. Denn wir können die Landwirtschaft nur dann verändern, wenn die Bereitschaft dafür da ist, mehr für Lebensmittel auszugeben."

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Bauernpräsident: Nitrat-Messstellen überprüfen, sonst werden Landwirte klagen

Rukwied beklagt Ungereimtheiten beim Grundwasserschutz

Osnabrück. Bauernpräsident Joachim Rukwied hat eine bundesweite Überprüfung des Nitrat-Messnetzes gefordert. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Rukwied: "Je genauer man sich das alles anschaut, desto mehr Ungereimtheiten fallen auf." Viele Landwirte zweifeln an, dass die weitere Verschärfung der Düngeregeln in Deutschland auf validen Daten beruht. Erhöhte Nitratwerte im deutschen Grundwasser hatten zu einer Verurteilung vor dem Europäischen Gerichtshof geführt. Auf Druck der EU-Kommission verschärfte die Bundesregierung die gerade reformierte Düngeverordnung erneut, um hohen Strafzahlungen zu entgehen. Rukwied sagte der "NOZ": "Ich setze darauf, dass sich die Politik die Dinge noch einmal intensivst anschaut." Die Ungereimtheiten müssten ausgeräumt werden. "Und wenn das die Politik nicht macht, dann bleibt am Ende nur der Klageweg. Viele Landwirte sind dazu bereit", kündigte der Bauernpräsident an. Einzelne Landwirte haben bereits Klage eingereicht.

Zuletzt hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zugesagt, das Messnetz in seinem Bundesland zu überprüfen. Rukwied forderte das in der "NOZ" für ganz Deutschland. Bauern kritisieren zum einen, dass Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Staaten nur sehr wenige Messstellen zur Bestimmung der Nitrat-Belastung des Grundwassers heranzieht. Zum anderen zweifeln viele Landwirte die Zuschreibung als Hauptverursacher an. Sie weisen darauf hin, dass auch in Regionen ohne Düngung Grenzwerte überschritten werden und möglicherweise auch defekte Abwassersysteme schuld sein könnten. Kommunen und Wasserversorger teilen diese Ansicht nicht. Gemeinhin gilt die Düngung von Äckern mit Gülle oder Gärresten als Hauptursache für Nitrat im Grundwasser.

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