Kinderhilfswerk: Kinder jetzt nicht zu viel Medien schauen lassen
Osnabrück (ots)
Kinderhilfswerk: Kinder jetzt nicht zu viel Medien schauen lassen
Präsident Krüger: Erzieherische Begleitung durch die Eltern gerade jetzt notwendig
Osnabrück. Das Deutsche Kinderhilfswerk warnt vor übermäßigem Medienkonsum von Kindern, wenn sie wie jetzt wegen der Corona-Pandemie dauerhaft zu Hause sind. "Eltern sollten beim Medienkonsum ihrer Kinder nicht das Augenmaß verlieren", sagte Präsident Thomas Krüger der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Viele Eltern seien derzeit durch die Schließung von Kitas und Schulen sowie die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz überfordert. Dennoch dürften Medien nicht "alle Leerstellen füllen, die sich für Familien nun ergeben". "Es gilt, gerade jetzt die Mediennutzung vonseiten der Eltern zu begleiten, Regeln festzulegen, Grenzen zu setzen, den kreativen Umgang mit Medien zu befördern", sagte Krüger. Anbieter von Medieninhalten und Mediendienste stünden jetzt außerdem besonders in der Pflicht, "effiziente und altersspezifische Schutzstandards zu garantieren". Solche Standards müssten dringend in einem modernen Jugendmedienschutzgesetz abgesichert werden.
Viele Kinder und Jugendliche nutzen dem Kinderhilfswerk zufolge gerade digitale Geräte und Internet viel intensiver und länger als zu normalen Zeiten. Viele Organisationen und Unternehmen in den sozialen Medien würden hier Lern- und Spielangebote unterbreiten. Die Angebote würden eine "erzieherische Begleitung" durch die Eltern aber nicht ersetzen. Es sei notwendig, Kinder darüber aufzuklären, welche Informationen und Quellen als belastbar und glaubwürdig einzustufen sind. "Neben seriösen Medien und vielen tollen Erklärvideos stolpern Kinder und Jugendliche immer wieder auch über krude Videos von Verschwörungstheoretikern, die versuchen, die Verunsicherung der Menschen auszunutzen", beobachtet Krüger.
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