269 neue Windräder in Deutschland: Umweltminister Lies fordert stärkeren Ausbau der Windkraft
Osnabrück (ots)
269 neue Windräder in Deutschland: Umweltminister Lies fordert stärkeren Ausbau der Windkraft
"Brauchen bis zu 5000 Megawatt im Jahr" - SPD-Politiker kritisiert Strombedarf-Schätzung der Bundesregierung
Osnabrück. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat einen deutlich ambitionierteren Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland gefordert. Der sei notwendig, um den künftigen Energiebedarf zu decken, betonte Lies in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die Einschätzung der Bundesregierung, wonach im Jahr 2030 eine Stromproduktion von etwa 580 Terawattstunden notwendig sei, halte er für "völlig falsch". Der Landesminister erklärte: "Ich gehe davon aus, dass wir 2030 nicht 580 Terawattstunden Stromproduktion benötigen, sondern mindestens 750." Hier seien besonders Windräder an Land als Energielieferanten gefragt. "Wir brauchen einen Zubau von Wind, der im Bereich von 4000 bis 5000 Megawatt im Jahr liegt", so der Minister im Vorfeld der Umweltministerkonferenz in dieser Woche.
Nach Zahlen der Fachagentur "Windenergie an Land" wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres bundesweit 269 Windräder mit einer Gesamtleistung von 878 Megawatt ans Netz gebracht. Die installierte Leistung liegt damit bereits über dem Wert des Jahres 2019. Das sei zwar eine ermutigende Entwicklung, befand Lies. Aber heruntergebrochen auf die absoluten Zahlen, bewege sich der Ausbau "auf einem erschreckend niedrigen Niveau." 2017 lag der Zuwachs demnach noch bei mehr als 4000 Megawatt.
Auf der Umweltministerkonferenz in dieser Woche will der niedersächsische Minister daher auch mit seinen Amtskollegen aus den Ländern darüber sprechen, wie sich der Ausbau beschleunigen lässt. Dabei soll es unter anderem um die Belange des Artenschutzes gehen. Sehr viele geplante Windkraftprojekte lägen deswegen vor Verwaltungsgerichten. Lies mahnte: "Wir brauchen eindeutige Regelungen, die ein Miteinander von Klimaschutz und Artenschutz ermöglichen." Die Umweltminister würden derzeit standardisierte Kriterien für dieses Thema erarbeiten.
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