Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene fordert "Gurgel-Empfehlung" zur Corona-Eindämmung

Osnabrück (ots)

Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene fordert "Gurgel-Empfehlung" zur Corona-Eindämmung

DGKH-Vorstandssprecher und Infektiologe Walger: Viruslast wird durch Mundspülungen sehr effektiv verringert - Studien belegen "hochwirksamen Infektionsschutz mit geringstem Aufwand"

Osnabrück. Nach wissenschaftlichen Belegen für die Wirksamkeit von Mundspülungen gegen Corona fordert die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) von der Politik eine "Gurgel-Empfehlung" für die Bevölkerung. "Kochsalz- oder Jodlösungen oder in Alkohol gelöste ätherische Öle können, das wissen wir aufgrund neuer Studien etwa aus Bochum, sehr effektiv die Viruslast von Sars-CoV-2 im Mund-Rachen-Raum verringern. Das ist eine extrem simple und sehr wirksame Maßnahme mit einfachsten Mitteln!", sagte DGKH-Vorstandssprecher Peter Walger im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). In einer der NOZ vorliegenden Stellungnahme der Organisation wird die Politik aufgerufen, "diese einfach handhabbare Möglichkeit der Prävention verstärkt zu nutzen", um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen.

Anwendungsstudien hätten ergeben, dass Mundspülungen mit Kochsalz die Virusausscheidung deutlich verringern und so auch innerhalb von Familien Ansteckungen "signifikant reduziert" werden, schreiben die Krankenhaushygieniker. Sehr gute Ergebnisse wurden auch mit Jodlösungen oder Mundspülungen mit in Ethanol aufgelösten ätherischen Ölen erzielt. In einer seit März laufenden Studie der Universität Greifswald habe es nach Mundspülungen mit ätherischen Ölen "keine Übertragungen auf behandelnde Ärzte gegeben".

Der Grund für den hohen Ansteckungsschutz durch virusabtötende Mundspülungen liegt laut der DGKH-Stellungnahme auf der Hand. Viele Infizierte seien ansteckend, bevor sich Symptome zeigen. "Daher sind vor allem Schutzmaßnahmen sinnvoll, die die Viruslast an den Eintrittspforten reduzieren", heißt es darin. Die Infektionsschutzexperten kritisieren, dass diese einfache Schutzmaßnahme "zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist", und verweisen auf eine Gurgel-Empfehlung mit Kochsalzlösungen, die der Reichsgesundheitsrat 1918 gegen die Spanische Grippe ausgegeben habe. Verwiesen wird auch auf Japan, wo Bürger schon seit Beginn der Corona-Pandemie zu täglichem Gurgeln aufgerufen würden.

Simple Mundspülungen mit Kochsalz oder ätherischen Ölen bieten nach Einschätzung der DGKH enorme Chancen auch zum Schutz der Risikogruppe. "Heimbesucher sollten im Eingangsbereich schnellgetestet werden und gurgeln. Auch das Heimpersonal könnte zweimal am Tag oder anlassbezogen den Mund spülen. Das ist hochwirksamer Infektionsschutz mit geringstem Aufwand", sagte Vorstandssprecher und Infektiologe Walger.

Und auch im Privatbereich, wo sich die meisten Menschen anstecken, müsse das Gurgeln in den Alltag integriert werden, etwa vor gemeinsamen Mahlzeiten. "Geeignete Mundspülungen mit ätherischen Ölen kann man in jedem Drogeriemarkt kaufen, für eine Kochsalzlösung braucht es nur einen Teelöffel Salz und ein Glas Wasser", sagte Walger der NOZ.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 02.12.2020 – 01:00

    Jeden Tag ein Übergriff auf Muslime in Deutschland

    Osnabrück (ots) - Jeden Tag ein Übergriff auf Muslime in Deutschland Im dritten Quartal 144 Straftaten von Rechtsradikalen - Linke warnt vor wachsendem Hass Osnabrück. In Deutschland gibt es rein rechnerisch jeden Tag einen Übergriff auf Muslime und Moscheen - auch wenn die Zahl dieser islamfeindlichen Straftaten zuletzt gesunken ist. Im dritten Quartal verzeichneten die Behörden bundesweit nach vorläufigen Zahlen ...

  • 02.12.2020 – 01:00

    Corona-Meldepflicht für Haustiere in Deutschland: Bislang ein Hund und eine Katze registriert

    Osnabrück (ots) - FLI-Präsident beruhigt Tierbesitzer / "Wildtiere vor Infektion durch Menschen schützen" Osnabrück. Erstmals seit Einführung der entsprechenden Meldepflicht in Deutschland sind mit Corona infizierte Haustiere registriert worden. Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, erklärte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker ...

  • 01.12.2020 – 01:00

    Zahl der überforderten Gesundheitsämter steigt weiter

    Osnabrück (ots) - Zahl der überforderten Gesundheitsämter steigt weiter Aktuell 60 Engpass-Anzeigen beim RKI - 43 Ämter können Anti-Corona-Maßnahmen nicht mehr vollständig durchführen Osnabrück. Trotz der leicht rückläufigen Neuinfektionszahlen haben mehr Gesundheitsämter Schwierigkeiten bei der Kontaktnachverfolgung. 60 der deutschlandweit 400 Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut aktuell (Stand ...