Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Corona-Pleiten: Staat hat bis November 60 Prozent mehr Insolvenzgeld überwiesen als im Vorjahreszeitraum

Osnabrück (ots)

Corona-Pleiten: Staat hat bis November 60 Prozent mehr Insolvenzgeld überwiesen als im Vorjahreszeitraum

Zahlen der Bundesagentur für Arbeit - Linke: Regierung muss für bessere Krisenabsicherung sorgen

Osnabrück. Unternehmenspleiten infolge der Corona-Krise haben die staatlichen Ausgaben für betroffene Mitarbeiter in die Höhe schießen lassen: Bis Ende November dieses Jahres hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) unter dem Posten Insolvenzgeld unter dem Strich 1,15 Milliarden Euro ausgezahlt. Das waren 430 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum, ein Anstieg um fast 60 Prozent. Das geht aus BA-Statistiken hervor, die die Linkspartei ausgewertet hat und die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) vorliegen.

Unter dem Posten Insolvenzgeld summieren sich gut 840 Millionen Euro an tatsächlichem Insolvenzgeld plus 480 Millionen Euro an übernommenen Sozialversicherungsbeiträgen, abzüglich Erstattungen von 170 Millionen Euro, die sich die Arbeitsagentur im selben Zeitraum zurückgeholt hat. Der Staat übernimmt für Mitarbeiter insolventer Unternehmen drei Monate lang die Nettogehälter bis zur Höhe der Beitragsbemessungsgrenze sowie die Pflichtbeiträge zu den gesetzlichen Sozialkassen.

Am höchsten war der prozentuale Anstieg beim Insolvenzgeld in Hessen. Bis November 2020 lagen die Ausgaben für Mitarbeiter insolventer Firmen dort bei 131 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es 37 Millionen Euro, ein Anstieg von 252, 53 Prozent. Wie viele Firmen in diesem Jahr schon Insolvenz anmeldeten und wie viele Mitarbeiter davon betroffen sind, geht aus den Statistiken nicht hervor.

Die Zahlen seien ein weiterer Hinweis dafür, dass die Corona-Pandemie zu einer "beispiellosen Krise am Arbeitsmarkt" führe, sagte Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion, im Gespräch mit der NOZ. Die Unternehmensinsolvenzen würden in den nächsten Monaten noch stark ansteigen, deshalb müsse die Regierung handeln: "Der Insolvenzgeldzeitraum muss von 3 auf 6 Monate verlängert werden. Dadurch wird die Absicherung der Beschäftigten verbessert, und auch die Chancen, Unternehmen zu erhalten, würden steigen", sagte die Sozialexpertin. "Die Bundesregierung muss schnellstmöglich für eine bessere Krisenabsicherung sorgen", forderte Zimmermann weiter. Auch das Kurzarbeitergeld und das Arbeitslosengeld seien zu niedrig, um damit über die Runden zu kommen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 11.12.2020 – 01:00

    Mutmaßlicher Windkraftbetrug: Jungunternehmer Holt legt Geständnis ab

    Osnabrück (ots) - Mutmaßlicher Windkraftbetrug: Jungunternehmer Holt legt Geständnis ab Ermittler werten Aussagen als glaubhaft - Mehr als 1000 gefälschte Unterschriften Osnabrück. Im Ermittlungskomplex um einen mutmaßlichen Millionenbetrug im Windenergiesektor hat der Jungunternehmer Hendrik Holt bei einer mehrstündigen Vernehmung in der Justizvollzugsanstalt ...

  • 11.12.2020 – 01:00

    Tafel-Chef fordert Corona-Rettungsschirm für Arme: 100 Euro Aufschlag bei Hartz IV

    Osnabrück (ots) - Tafel-Chef fordert Corona-Rettungsschirm für Arme: 100 Euro Aufschlag bei Hartz IV Brühl: Psychische und finanzielle Belastung enorm - "Pandemie verstärkt Dimension der Vereinsamung" Osnabrück. Der Dachverband der Tafeln in Deutschland hat die Politik aufgerufen, bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie stärker die Bedürfnisse armer Menschen zu ...

  • 11.12.2020 – 01:00

    Carola Lentz: Wir können von Afrikanern in der Corona-Pandemie lernen

    Osnabrück (ots) - Carola Lentz: Wir können von Afrikanern in der Corona-Pandemie lernen Neue Präsidentin des Goethe-Instituts will ein anderes Bild von Deutschland in aller Welt vermitteln Osnabrück. Carola Lentz, neue Präsidentin des Goethe-Instituts, will ein anderes Bild von Deutschland in aller Welt vermitteln. Das Bild des Landes müsse nach draußen diverser ...