Streit über Teil-Impfpflicht: Ärztepräsident für pünktliche Einführung ohne sofortige Kündigung Ungeimpfter
Osnabrück (ots)
Streit über Teil-Impfpflicht: Ärztepräsident für pünktliche Einführung ohne sofortige Kündigung Ungeimpfter
BÄK-Präsident Reinhardt: Vor Scharfstellen auf angemessene Konsequenzen einigen - "Exodus von Pflegekräften können wir uns nicht leisten"
Osnabrück. Im Streit über eine einrichtungsbezogene Impfpflicht hat Ärztepräsident Klaus Reinhardt zwar für eine pünktliche Einführung plädiert, aber ohne Impfunwilligen gleich zu kündigen: "Einen Exodus von Pflegerinnen und Pflegern können wir uns nicht leisten", sagte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Wir müssen deshalb jetzt darüber diskutieren, welche Konsequenzen ein unvollständiger Impfstatus für den individuellen Mitarbeiter haben soll, sobald die einrichtungsbezogene Impfpflicht am 16. März in Kraft getreten ist, und wie man diejenigen erreichen kann, die bisher noch nicht geimpft sind." Sein Vorschlag: "Durch die Abfrage des Impfstatus ließe sich eine direkte Ansprache der Ungeimpften unkompliziert organisieren."
Der Ärztepräsident reagierte auf die Ankündigung von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), die von Bund und Ländern beschlossene Teil-Impfpflicht vorerst nicht umzusetzen. Im Gegensatz dazu fordert Reinhardt, es müsse vor dem Scharfstellen geklärt werden, wie mit impfunwilligen Beschäftigten zu verfahren sei. An der Pflicht will er aber nicht rütteln. "Die Impfung ist für Menschen, die in der Pflege, in Altersheimen und ähnlichen Einrichtungen arbeiten, eigentlich eine Selbstverständlichkeit", sagte er der NOZ. Auch müssten Arbeitgeber die Möglichkeit haben, den Impfstatus ihrer Mitarbeiter zu erfragen.
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