Kinderärztepräsident an Bundestag: "Bitte Impfpflicht für alle Erwachsenen beschließen!"
Osnabrück (ots)
Kinderärztepräsident an Bundestag: "Bitte Impfpflicht für alle Erwachsenen beschließen!"
Fischbach fürchtet sonst neue Einschränkungen für Kinder und Jugendliche - "Das ist nicht noch mal hinnehmbar"
Osnabrück. Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, hat sich eindringlich für die Impfpflicht ausgesprochen: "Der Bundestag muss eine Impfpflicht für alle Erwachsenen einführen, die Impfungen ab Juni verpflichtend macht, sonst kommen wir bis zum Herbst nicht vor die Welle, und dann werden vor allem wieder die Kinder und Jugendlichen unter den unvermeidbaren Einschränkungen leiden", sagte der BVKJ-Präsident im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Impfen sei "nachweislich der einzige sichere Weg, um ohne verheerende Eindämmungsmaßnahmen zu viele schwere Verläufe und Todesfälle zu vermeiden", sagte der Arzt. Wer die Impfung bis jetzt noch verweigere, Personen mit medizinischen Gründen natürlich ausgenommen, "nimmt den Rest der Bevölkerung in Geiselhaft", so Fischbach wörtlich. "Das trifft besonders Minderjährige, die durch die Einschränkungen um Bildungs- und Entwicklungschancen gebracht werden, sozial und psychisch leiden. Das ist nicht mehr hinnehmbar!"
Der Vorschlag von Unionsabgeordneten zu Pflichtimpfungen erst dann, wenn eine neue Corona-Welle das Land erfasse, sei "eine Hintertür für Helden, die sich vor notwendigen, aber unbequemen Entscheidungen drücken", kritisierte der BVKJ-Präsident in der "NOZ". Eine vorherige Beratungspflicht, wie sie aus der FDP vorgeschlagen wird, sei nicht umsetzbar. "Wir Ärzte haben jedenfalls keine Kapazitäten für stundenlange Einzelgespräche mit hartnäckigen Impfverweigerern, wenn sie denn überhaupt kämen", sagte Fischbach.
Der Arzt betonte, es gehe nicht um Zwangsimpfungen, da niemand von der Polizei zum Arzt gebracht werde. Aber auch Ordnungsgelder könnten eine wirksame Sanktion sein. "Ungeimpfte Erwachsene gefährden durch ihre Verweigerungshaltung sich und andere. Und noch mehr: Sie schränken mit ihrem Verhalten die Grundrechte der Kinder ein. Jetzt ist endlich die Solidarität der Erwachsenen mit unseren Jüngsten gefragt!"
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