Thomas Mann heute wichtiger Ratgeber bei Verteidigung der Demokratie
Osnabrück (ots)
Thomas Mann heute wichtiger Ratgeber bei Verteidigung der Demokratie
Literaturexperte Hans Wisskirchen: Autor der "Buddenbrooks" weiter relevant
Osnabrück. Thomas Mann gewinnt als Verteidiger der Demokratie neue Relevanz. "Thomas Mann verteidigte einst die Demokratie. Heute ist er wieder ein wichtiger Ratgeber, wenn es darum geht, die Demokratie gegen ihre Feinde zu verteidigen", sagte Hans Wisskirchen im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).
Der Direktor der Kulturstiftung Lübeck und Präsident der Deutschen Thomas-Mann-Gesellschaft präzisierte die neue Aktualität von Thomas Mann: "Man müsste in den politischen Texten zu Freiheit und Demokratie nur den Namen Adolf Hitler gegen den Namen Wladimir Putin auswechseln, um zu erkennen, wie hochaktuell seine Texte sind."
Wisskirchen wies darauf hin, dass der Literaturnobelpreisträger und Autor von Bestsellern wie "Buddenbrooks" (1901) und "Der Zauberberg" (1924) in der Weimarer Republik die Demokratie gegen autoritäre Regime verteidigt habe. "Als die Demokratie Ende der Zwanzigerjahre in die Krise geriet, hat Thomas Mann sie gegen autoritäre Regime verteidigt. Er kritisierte offen die Appeasement-Politik gegenüber Hitler", sagte Wisskirchen, der als Direktor auch dem Buddenbrook-Haus und dem Günter-Grass-Haus vorsteht.
Der Literaturexperte sieht Mann auch als Vorkämpfer für Toleranz und Vielfalt. "Thomas Mann hätte sicher Verständnis für die LGBTQ-Bewegung entwickelt. Das hätte ihn nicht als Tabu schockiert. Sein Sohn Klaus brachte seine Freunde mit nach Hause. Das hat im Hause Mann nicht gestört", sagte Wisskirchen.
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