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Designerin Leyla Piedayesh: Ambivalente Gefühle beim Kopftuch als Modeartikel

Osnabrück (ots)

Designerin Leyla Piedayesh: Ambivalente Gefühle beim Kopftuch als Modeartikel

Chefin des Modehauses Lala Berlin : "Geht gegen alles, was im Iran passiert" - "Lasst Heidi Klum doch Po und Busen zeigen"

Osnabrück. Modeschöpferin Leyla Piedayesh (51) hat ambivalente Gefühle, wenn Frauen die Schals ihres Labels zum Kopftuch binden: "Das ist schon komisch für mich - weil es gegen alles geht, was gerade im Iran passiert", sagte die im Iran geborene Designerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Aber natürlich muss man das trennen: den Trend hier und den Protest dort."

Die Chefin des Modehauses Lala Berlin votierte dabei entschieden für Toleranz: "Wenn jemand das Kopftuch aus religiöser Überzeugung trägt, weil er daran glaubt, dann darf ich das nicht verurteilen. Meine Oma hat das Kopftuch aus Überzeugung getragen. Wenn ich bei ihr war, musste ich trotzdem keins tragen - weil wir einander toleriert haben. Das ist die richtige Haltung, finde ich. Wir alle sollten einander nicht verurteilen."

Piedayesh betonte das politische Potenzial von Mode: "Es ging ja schon bei den Anfängen des Feminismus los, als die Suffragetten die Korsage abgelegt haben. Später gab es dann Coco Chanel, die für selbstbewusste und moderne Frauen designte und erstmals auch Hosen für Frauen salonfähig machte. Mode hat immer wieder über die Zwänge nachgedacht, nach denen Frauen sich anziehen sollten", sagte Piedayesh.

Das Bekenntnis zum Feminismus stellt für Piedayesh keinen Widerspruch zu ihrer Mitwirkung an Heidi Klums "Germany's Next Topmodel" dar: "Ich liebe Heidi Klum. Sie ist frisch, fröhlich, frei und macht ihr Ding", sagte die Designerin. "Manchen gefällt es vielleicht nicht, wenn sie ihren Po oder ihren Busen zeigt. Lasst sie doch! Alles Neid. Ich finde sie toll. Zumal sie sich mittlerweile ein richtiges Imperium aufgebaut hat; und die Anerkennung steht ihr zu."

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