Petra Kleinert kämpft für mehr Qualitätsbewusstsein bei "Schmunzelkrimis"
"Zuschauer nicht verarschen - "Mehr Offenheit in der Branche" - "Erst der Fall, dann private Befindlichkeiten"
Osnabrück (ots)
Osnabrück. TV-Star Petra Kleinert (56) stellt hohe Ansprüche an leichte Unterhaltung: "Ich höre immer wieder den Satz: Leute, der Fall ist nicht so wichtig. Ist er doch. Ich will meine Zuschauer nicht verarschen", sagte die Krimi-Schauspielerin im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Als Grundhaltung für gute TV-Filme gab Kleinert das Credo aus: "Ich bin nicht besser als mein Publikum. Unsere Zuschauer sind gestandene Menschen, die haben Lebenserfahrung. Vielleicht kennen sie nicht unser Fachvokabular, aber wenn sie einen schlechten Krimi gucken, merken die das. Es ist auch ein Handwerk, und das sollte man anständig ausüben."
Beim sogenannten Schmunzelkrimi schwört die "Mord mit Aussicht"-Darstellerin auf die Formel: "Erst kommt der Krimi, dann die privaten Befindlichkeiten." Wo nicht genug Handlung da ist, wird es für Kleinert abgehoben: "Dann sind wir beim Kommissar, der nur noch mit seinem Alkoholproblem am Imbiss steht und Burger in sich reinschaufelt. Langweilig. Interessant wird es erst, wenn er unter Druck kommt und handeln muss. Um auf der Bananenschale auszurutschen, muss man in Bewegung sein."
Dass ihr Kollege Bjarne Mädel seinen Ausstieg aus der ARD-Reihe "Mord mit Aussicht" mit einer öffentlichen Kritik am Format verbunden hatte, lobte Kleinert ausdrücklich: "Bjarne Mädel soll bitte immer genau das sagen, was er für richtig hält. Ich finde, dass viel zu selten offen gesprochen wird - gerade in unserer Branche", sagte Kleinert. "Was 'Mord mit Aussicht' angeht, hatte er völlig recht. Ich bin damals genauso ausgestiegen wie er, aus denselben Gründen. Dann gab es die Idee, das Format doch noch mal neu zu beleben. Und nach und nach habe ich Lust bekommen, zu meiner Figur zurückzukommen."
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