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Westfalenpost: Landesbank-Monopoly Die Nutznießer der Krise bei der WestLB

Hagen (ots)

Von Stefan Pohl
Beobachter der Szene waren schon vor Wochen stutzig geworden. Land
NRW und Sparkassenverbände hatten ohne Not Überlegungen über die 
Zukunft ihrer Beteiligungen an der drittgrößten Landesbank WestLB 
angestellt. Und in ersten Stellungnahmen zu den 
Millionen-Spekulationsverlusten im Eigenhandel der WestLB hatte der 
sonst in der Öffentlichkeit sehr souverän agierende Vorstandschef 
Thomas Fischer fahrig gewirkt und Machenschaften, sogar einen 
Anschlag auf sein Haus angedeutet.
 Ahnte er da schon, dass es bei der Aufklärung der Frage, ob das 
Management dem Aufsichtsrat des Instituts Informationen vorenthalten 
hat, auch um seinen Posten gehen würde? Heute steht der einst als 
Retter Gefeierte vor dem Aus, hat vor der außerordentlichen 
Aufsichtsratssitzung, die von Westfalens Sparkassenpräsident Gerlach 
geleitet wird, viel an Rückhalt verloren. Kann das allein an den 
Verlusten liegen, die womöglich weit höher sind als bisher bekannt? 
Entscheidend ist jetzt, ob der Aufsichtsrat der Version Fischers 
vertraut oder der der Bankenaufsicht.
 In einem Fall wie der dramatischen Zuspitzung der Krise bei einer 
Landesbank ist stets zu fragen: Warum gerade jetzt? Und: Wem nützt 
das? Die Antwort liegt nahe. Selbst Fischer als WestLB-Chef ist nur 
Mitspieler in einem großen Monopoly, das Neuordnung der Landesbanken 
heißt. Davon gibt es erkennbar zu viele. Fischer arbeitete an einem 
Holdingmodell mit der SachsenLB, die Eigentümer haben womöglich 
andere Interessen. Alles spricht nun dafür, dass die stolze WestLB 
sang- und klanglos in der Landesbank Baden-Württemberg aufgeht.

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