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Westfalenpost: Suche nach Kontinuität

Hagen (ots)

Bischöfe setzen auf Bewährtes
Von Monika Willer
Der Generationswechsel an der Spitze der deutschen Bischofskonferenz 
lässt vorerst auf sich warten. Dennoch wäre es voreilig, den neuen 
Vorsitzenden Robert Zollitsch allein wegen seines Alters von 69 
Jahren als Übergangslösung abzuqualifizieren. Wir erinnern uns: Auch 
die Wahl Joseph Ratzingers zum Papst galt vielen zunächst als eine 
Übergangslösung.
 Wir sehr sich alle Propheten diesbezüglich geirrt haben, muss nicht 
weiter betont werden. Und so dürfte man es sich ebenfalls zu einfach 
machen, den deutschen Bischöfen mit der Wahl Zollitschs nur einen 
Aufschub zu unterstellen.
 Viel eher stehen wohl inhaltliche Aspekte im Vordergrund: Zollitsch 
gilt als enger Vertrauter des populären Kardinals Lehmann. Die 
Bischöfe wollen also Kontinuität, und in diesem Fall heißt das: 
Kontinuität des Dialogs, des Ausgleichs, der Suche nach einem 
ökumenischen Weg und in gewissem Sinne auch Kontinuität einer 
vorsichtigen Liberalität.
 Sicher ist Robert Zollitsch bisher nicht mit aufsehenerregenden 
theologischen Schriften in Erscheinung getreten. Dafür gilt er als 
höchst kompetent in Verwaltungs- und Personalfragen. Das sind 
Eigenschaften, die in Zukunft stärker gefragt sein werden, denn die 
Veränderungen der katholischen Kirche durch Mitgliederschwund und 
Priestermangel ziehen vielfältige organisatorische Herausforderungen 
nach sich.
 Noch wichtiger dürfte aber jene Tugend sein, für die Zollitsch am 
meisten gelobt wird. Er gilt als ausgesprochen guter Zuhörer. Dieser 
Charakterzug ist auch mit Blick nach Rom nicht zu unterschätzen. Wer 
gut zuhören kann, findet leichter Gehör.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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