Westfalenpost: Kungelei bei der Bahn
Hagen (ots)
Transnet-Chef wechselt die Seiten Von Sven Nölting Die unsägliche Kungelei zwischen Deutscher Bahn, Politik und Gewerkschaften um die Bahn-Privatisierung hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Angesichts der dabei führenden Rolle von Transnet-Chef Hansen ist sein offenbar fest verabredeter Wechsel ins Bahn-Management an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Hansen war es, der den Schulterschluss mit Bahn-Spitze und Bundesregierung übte und seine Gewerkschaft als einzige im DGB für die zweifelhaften Börsenpläne auf Linie brachte. Hansen war es, der mit dafür sorgte, dass die Bahn ihre Netzhoheit behält und so von lästigem Wettbewerb verschont bleibt. Hansen war es, der den Lokführern im Tarifkonflikt in den Rücken fiel. Kurz: Der Gewerkschafter diente mehr den Interessen Mehdorns als denen der Beschäftigten. Nun liegt der Verdacht nahe, dass auch eigene Interessen im Spiel waren. Es winkt ein Karrieresprung samt üppiger Treueprämie. Hansens Rücktritt als Transnet-Chef ist nur konsequent, sein Seitenwechsel ist ein Skandal.
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