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Westfalenpost: Armutszeugnis

Hagen (ots)

Heizkostenanstieg trifft viele Familien
Von Jörg Bartmann
Es ist verdammt schwierig für den Verbraucher bei den Energiekosten 
den Überblick zu behalten. Nur eins ist glasklar: Der Gaspreis wird 
in diesem Jahr zum sechsten Mal erhöht. Und folgt damit nur dem 
Ölpreis - sagen die Platzhirsche des Gasmarktes. Wo bleibt die 
gesamtwirtschaftliche Vernunft, wo der sich lohnende Wechsel zum 
Konkurrenten? Die Strukturen haben sich unwesentlich geändert, und 
die politischen Versprechungen entpuppten sich längst als 
Sprechblasen. Der Aufschwung kommt ins Stottern, weil die 
Energiepreise die Konjunktur vielfach abbremsen. Wirtschaftsminister 
Glos fällt dazu nur eine aufgeblähtes Finanzprogramm ein, das von 
Bundeskanzlerin Merkel gleich zu den Akten gelegt wurde. Das ist 
alles andere als eine ausgefeilte Gesamtstrategie, die im 
Energiegeflecht unabdingbar ist.
 Vor diesem Hintergrund ist die Aussage des DGB-Chefs Sommer nicht 
von der Hand zu weisen, dass Menschen in Deutschland bei einem harten
Winter frieren werden. Der Heizkostenanstieg ist für viele Familien 
nur noch schwer zu stemmen. Anlass genug, um über Tarife mit 
Sparverbrauch für den häuslichen Bedarf nachzudenken. Das Kind sollte
nicht erst in den Brunnen fallen, um sinnvolle Lösungen zu bedenken. 
Der Staat kann nicht alles regeln, er sollte aber in der Lage sein, 
notwendige Vorgaben zu machen - jenseits von Superrenditen der 
Energieriesen. Alles andere wäre ein Armutszeugnis.

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