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Westfalenpost: Schwer vermittelbar Deutsche Bank steigt bei Postbank ein

Hagen (ots)

Von Stefan Pohl
Man stelle sich vor, ein demnächst freigesetzter 
Postbank-Mitarbeiter versucht seinen Kindern zu erklären, warum er 
arbeitslos wurde. Soll er mit dem langjährigen Versagen des neuen 
Großaktionärs Deutsche Bank im Privatkundengeschäft anfangen, das nun
mit dem hektischen Einstieg bei der mit 14 Millionen Kunden auf 
diesem Gebiet führenden Postbank zum Schnäppchen-Preis endet?
 Oder soll er mit der festen Überzeugung mächtiger Post-Aktionäre 
argumentieren, Bankgeschäft und Logistik passten heute nicht mehr 
unter ein Dach und vernichteten nur Werte - die der Aktionäre 
selbstverständlich, auf die komme es ja an. Und wenn die Kinder 
fragen, ob denn die Postbank vielleicht nicht sonderlich erfolgreich 
gewesen sei, so müsste er antworten: Doch, sicher, wir waren die 
Ertragsperle des Konzerns.
 So oder so: Der Verkauf der Postbank ist kaum jemandem vermittelbar,
der weder Finanzpolitiker oder Analyst noch Aktionär oder 
Betriebswirt mit Fachrichtung Bankwesen ist. Und zuletzt den Familien
der Postbank-Mitarbeiter, die mit der Sorge leben müssen, die 
Deutsche Bank könnte ihre Stellen-Zusage schon bald nicht mehr 
halten.
 Mag sein, dass die beiden neuen Banken-Blöcke aus Deutsche 
Bank/Postbank und Commerzbank/Dresdner Bank nun etwas bessere Chancen
im internationalen Wettbewerb haben - im Größenvergleich bleiben sie 
Zwerge. Und im Grunde ist ja alles schon einmal dagewesen: Deutsche 
Bank 24 hieß locker-poppig das Privatkundengeschäft in den 90er 
Jahren. Die Kunden flohen scharenweise, weil sie sich maßlos über die
Einteilung in vermögende und sonstige Kunden ärgerten.

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