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Westfalenpost: Komplexe Analyse Der Amoklauf und seine Konsequenzen

Hagen (ots)

Von Thorsten Keim
Kaum 24 Stunden nach dem Amoklauf kann in Winnenden nichts 
bewältigt sein. Doch 24 Stunden nach der Tragödie lichtet sich der 
Nebel aus Spekulationen und Mutmaßungen. Wir entdecken ähnliche 
Parameter, mit denen wir bereits bei den Dramen in Erfurt und 
Emsdetten konfrontiert wurden: Ankündigung des Amoklaufs im Internet,
Affinität zu Waffen, Computer-Killerspielen, Gewaltfilmen sowie 
Pornobilder im PC.
 Eingedenk des neuerlichen Eintrags auf der Landkarte des 
Entsetzlichen setzt der Ruf nach Konsequenzen ein, natürlich. Doch 
die nun wieder hochgespülte Debatte um eine Verschärfung des 
Waffengesetzes, das strikte Verbot von interaktiven 
Computer-Gewaltspielen und einen besseren Schutz vor solchen Taten an
Schulen klingt speziell aus dem politischen Lager wie mit der 
populistischen Schablone gestanzt.
 Die Ursachenforschung ist komplexer. Die Hemmschwelle gegenüber 
Gewalt in unserer Gesellschaft sinkt. Sie geht einher mit dem Verlust
von Werten und mangelndem Respekt vor Autorität. Viele Eltern sind 
zudem mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert. Wichtig wäre es 
jetzt, bei den jugendlichen Amokläufern nach Gemeinsamkeiten und 
Unterschieden zu suchen, um die Motivkette zu verstehen und daraus 
Lehren zu ziehen.
 Aber: Es wird auch künftig keinen absoluten Schutz geben. Leider.

Pressekontakt:

Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160

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