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Westfalenpost: Sachlichkeit gefragt Furcht vor Pandemie wächst

Hagen (ots)

Von Susanne Schlenga
Man könnte mit den Schultern zucken und sagen, es wird nur eine 
neue Sau durchs globale Dorf getrieben. Die Erinnerung an die mediale
Erregung angesichts von SARS und Vogelgrippe ist verblasst, in der 
aktuellen Krise krankt weniger der Mensch denn die Wirtschaft und die
fordert ganzes Augenmerk. Also keine Panik, wenn in Mexiko Menschen 
an der Schweinegrippe sterben.
 Keine Panik ist richtig. Nie war die Welt besser auf eine drohende 
Pandemie vorbereitet als in diesen Zeiten. Schließlich haben Behörden
und Virusexperten mit SARS und Vogelgrippe beste Möglichkeiten 
gehabt, für den Ernstfall zu proben. Auch wegen der medialen 
Erregung, die vielfach als Panikmache von eben diesen Experten 
verdammt wurde. Doch wenn man sich in Erinnerung ruft, dass allein in
unserem Land die in jedem Winter wiederkehrende Virusgrippe bis zu 10
000 Menschen im Jahr das Leben kostet, darf ein wenig Respekt 
angesichts der Ereignisse in Mexiko sein.
  Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sich ein Erreger genetisch so 
verändert, dass er sich rasend schnell von Mensch zu Mensch 
verbreiten kann. So lautete die stete Antwort der Experten des 
Robert-Koch-Institutes, wenn in fernen Ländern erste Anzeichen einer 
Epidemie zu erkennen waren. Auf dem Weg dahin scheinen wir nun einen 
Schritt weiter zu sein.
 Es wird in den nächsten Wochen darum gehen, keine Panik zu 
verbreiten. Dennoch haben Medien die Pflicht, ausführlich über eine 
mögliche Pandemie zu berichten. Auf Horror-Schlagzeilen kann man 
verzichten. Sachlichkeit ist gefragt, kritische Nachfrage geboten. 
Denn bei aller Hochachtung vor den Menschen, die auf dem Papier 
planen müssen, was sie in einer nicht gekannten Realität erwartet: 
Auch in Krisenstäben, Ämtern und Laboren sitzen Menschen, die im 
alltäglichen Trott vielleicht zunächst mit den Schultern zucken. Es 
wird eine neue Sau durchs globale Dorf getrieben - wir sollten sie 
beachten.

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Telefon: 02331/9174160

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