Westfalenpost: Unglaubwürdig
Hagen (ots)
Ministerin Aigner und der Klimaschutz Von Stefan Pohl Mit dem richtigen Reizthema wird aus einer eher blassen Ministerin rasch eine schillernde Figur. Die offenbar ergrünte Ilse Aigner hat es erfahren. Fleischverzehr ist in Deutschland ein ähnliches Reizthema wie Tempolimit. Unversöhnliche Ideologien prallen hier aufeinander. Erste Frage: Darf eine Bundeslandwirtschaftsministerin zur Mäßigung beim Fleischkonsum aufrufen und damit den Interessen vieler Bauern schaden? Ja, sie darf, denn sie ist gleichzeitig Bundesverbraucherministerin. Und wissenschaftlich erwiesen ist nun einmal, dass zu hoher Fleischkonsum der Gesundheit schadet. Die Grenze ist aber von Mensch zu Mensch zu unterschiedlich, um sie schlüssig in Gramm pro Woche beantworten zu können. Daher hat sich Aigner mit ihrem Hinweis auf die Gesellschaft für Ernährung keinen Gefallen getan. Halbierung des Verzehrs - damit bringt die Ministerin neben Landwirten auch ganz normale Fleisch-Genießer gegen sich auf. Wirklich unglaubwürdig wird Aigner aber erst dort, wo sie als Begründung für den Verzicht nicht die Gesundheit anführt, sondern den Klimaschutz. Hier begeben wir uns in den Bereich der Glaubensfragen. Wieviel Anteil haben deutsche Fleischproduzenten am Klimawandel? Wir sollten uns CO2-Emittenten zuwenden, wo sich Umsteuern lohnt.
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