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Westfalenpost

Westfalenpost: Kollektives Versagen

Hagen (ots)

Atommüll soll aus Asse geborgen werden
Von Thorsten Keim
Undicht, instabil und hochumstritten. Das frühere Bergwerk Asse ist 
das größte Dreckloch der Republik - und Deutschlands wohl 
gefährlichste Deponie. Denn im Atommülllager lagert nicht nur 
atomarer Abfall, sondern auch Arsen und Blei. Klar ist ebenfalls, 
dass die Asse mit Wasser voll läuft und die lecken Atommüllfässer 
früher oder später das Trinkwasser in der Region radioaktiv 
verseuchen werden. Daher gibt es zur Bergung des gesamten Mülls keine
Alternative.
 Was für die Ewigkeit halten sollte, ist also schon nach 40 Jahren am
Ende. Die marode Asse gilt nicht zuletzt deshalb auch als ein 
Lehrstück über kollektives Verdrängen und Versagen von Politik, 
Wirtschaft, Forschung. Es wurden Risiken verschwiegen. Es wurde aus 
ökonomischen Interessen eine Entsorgung betrieben, weil man in den 
60er und 70er Jahren die Kernenergie ausbauen wollte. Bundesminister 
beider Volksparteien ließen unter dem wachsenden Entsorgungsdruck der
AKW-Konzerne deren strahlende Hinterlassenschaften billig in der Asse
unterbringen. Ein Unding, Müll in einem unterirdischen Labyrinth 
einzulagern.
 Womit wir bei der Wissenschaft wären. Es ist sieben, acht Jahre 
verschwiegen worden, dass in die Asse Wasser eindringt und dass der 
Strahlenschutz mangelhaft ist. Das Schweigen der Wissenschaft - kein 
Unding, ein Skandal.

Pressekontakt:

Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160

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