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Westfalenpost: Opel Bochum
Werksschließung
Autoindustrie

Hagen (ots)

Es ist ein bitterer Tag für die mehr als 3000 Beschäftigten der Opel-Werke, für die Stadt und den Industriestandort Bochum. Was über Monate schon drohend im Raum stand - nun ist es traurige Gewissheit: Die Fahrzeug-Produktion in Bochum wird Ende 2016 eingestellt; eine vierjährige Gnadenfrist bleibt den Opelanern noch, dann sollen die Bänder endgültig stillstehen. Der nächste Modellwechsel beim Kompakt-Van Zafira markiert das Ende einer 50-jährigen Autobau-Tradition.<br/><br/>Für Opel Bochum war es über Jahre schon ein Sterben auf Raten, und nun ist es der tragische letzte Akt einer Schließung mit Ansage. Niemals in jüngerer Vergangenheit ist der Standort wirklich zur Ruhe gekommen, eine Krise jagte die nächste, immer neue Manager versuchten sich mit immer neuen Sanierungsprogrammen, tausende Arbeitsplätze fielen den Sparpaketen zum Opfer. Und wenn der US-Mutterkonzern General Motors (GM) mal wieder seine Werke in Europa auf den Prüfstand stellte, stand jedes Mal auch Bochum auf der Streichliste. Zuletzt, vor drei Jahren, traf es Antwerpen, und nur ganz knapp ging der bittere Kelch an Bochum vorbei.<br/><br/>Auch wenn Opel Kündigungen vermeiden will, wenn Teilefertigung und Logistik erhalten bleiben sollen - die Zukunftsängste der Beschäftigten kann dies kaum lindern. Ihre hilflose Wut, ihr Frust ist verständlich. Dem Opel-Werk Bochum ist eine unheilvolle Mischung aus Detroiter Missmanagement und schrumpfender Nachfrage zum Verhängnis geworden. Wo andere Autobauer durch Erfolge auf den Weltmärkten die anhaltende Absatzschwäche in Europa kompensieren, blieb Opel dieser rettende Ausweg im GM-Konzern stets verwehrt. So wurde die Schuldenkrise zum Sargnagel für das Bochumer Werk. Eine Erkenntnis - kein Trost für die Betroffenen.

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