Westfalenpost: Lance Armstrongs Doping-Geständnis: Eine Inszenierung, keine Aufklärung
Hagen (ots)
<p>Der Auftritt ist mächtig befeuert, die Werbung weltweit betrieben worden. "Das Geständnis des Lance Armstrong" - tagelang überzog uns schreiend die Reklame für den angeblichen Höhepunkt der dramatischen Geschichte des Aufstiegs und Falls eines Helden.</p><p/><p>Dieser einstige Held saß nun im Fernsehstudio und antwortete auf Fragen. Das tat er so schlapp wie er vielleicht auch die Tour de France gefahren wäre, wenn er keine Dopingmittel eingeworfen hätte. Lance Armstrong hat gestanden - schön und gut. Er hat zugegeben, was alle schon wussten, was in Bergen von Akten bewiesen ist - na prima.</p><p/><p>Wo aber, bitte schön, hat er ausgepackt, dieser bisher größte Betrüger des Sports? Ein Mann, der den Menschen eine Heldengeschichte zusammenzimmerte mit Mitteln aus dem Medizinschrank. Ein Mann, der alle, die Zweifel anmeldeten am rechtmäßigen Zustandekommen seiner unglaublichen Erfolge, umgehend platt machte mit seiner Armee von Anwälten.</p><p/><p>Und wenn er schon keine Details und keine Namen nennt, keine Netze und Linien, über die dieser Betrug ohnegleichen gelaufen ist, dann hätte Lance Armstrong sich doch vielleicht entschuldigen können für sein Handeln und für den grenzenlosen Schaden, den seinem Sport angetan hat. </p><p/><p>Der Amerikaner sagt, dass er immer noch gerne gewinnt. Er sitzt einer Interviewerin gegenüber, die ein Doping-Experte gestern "zwischen Bunte und Biolek" einordnet. Armstrong ist nicht gekommen, um öffentlich sein Bedauern auszudrücken und zur Aufklärung beizutragen. Er ist gekommen, um sich selbst zu inszenieren</p>
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