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Westfalenpost: Westfalenpost - Kommentar zum neuen BER-Chef Hartmut Mehdorn

Hagen (ots)

<p>Alle Lichter brennen. Tag und Nacht. Nicht erst seit gestern. Die Steuerungstechnik fehlt. Am unterirdischen Bahnhof, 636 Millionen Euro teuer, fahren seit Monaten Geisterzüge hin und her, um die Schächte zu belüften. Auf der Internationalen Tourismus Börse in der Hauptstadt werben 20 Mitarbeiter für den neuen Flughafen BER. Ihr Auftrag ist es, in Erinnerung zu rufen, dass diese verkorkste Baustelle ein Erfolg wird. Einen Eröffnungstermin nennt niemand. Schon lange nicht mehr. Und jetzt das: Hartmut Mehdorn, die Feuerwehr unter den Senioren der Top-Manager des Landes, wird als Retter verpflichtet. Realpolitik als Posse. </p><p/><p>Die Berufung sorgt für Hohn und Spott. Vom Master of Desaster ist die Rede. Vom Mann der weiß, welcher Baumarkt Rauchmelder verkauft und für den Business Class kein Fremdwort ist. Ramsauer, Wowereit und Platzeck können ihr Loblied auf Mehdorn so laut singen wie sie wollen. Mit dieser Entscheidung wecken sie Zweifel, ernsthaft im Sinne des Flughafens zu handeln. So geben sie das Projekt der Lächerlichkeit preis. Ihnen scheint jegliches Gespür für Verantwortungsgefühl abhanden gekommen zu sein. </p><p> </p><p>Und der Mann, der als Bahn-Chef die Entscheidung für das Milliardengrab Stuttgart 21 zehn Jahre lang vorangetrieben hat, zeigt Spaß an Himmelfahrtskommandos. Bahn frei. Gerne stellt er sich als Macher dar. Hemdsärmelig und schnoddrig. Ihm wird offenbar richtig warm, wenn er Reibung erzeugen kann. Sein Wohlbefinden, finanziell versüßt, kann aber kein Kriterium sein. Angesichts des Irrgartens in Berlin-Schönefeld muss ein erfahrener Manager von Großprojekten her, der sich zurücknimmt und die Sache nach vorne bringt. Sonst gehen tatsächlich irgendwann die Lichter aus. </p>

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