Westfalenpost: Krise in der Buchbranche
Hagen (ots)
<p>Die Buchhandlung gehört in die Innenstadt wie die Kirche ins Dorf. Aber wie lange noch? Einfach nur hinter der Ladentheke zu stehen, damit kommt im Internetzeitalter in der Buchbranche die Miete nicht mehr herein. Auch die Kunden, die ihren gemütlichen Buchladen als gesellschaftlichen Treffpunkt schätzen, kaufen längst im Internet, es ist ja so bequem. Diesem Strukturwandel versuchen die unabhängigen Buchhändler seit Jahren mit kreativem Einsatz zu begegnen, was Service, Qualität und begleitende Kulturangebote wie Lesungen betrifft. Die engagierten unter ihnen haben sicher eine Chance, die Krise zu überleben. Dass die lange als Servicemuffel gerügten Filialisten sich in diesem Punkt inzwischen ebenfalls auf Kerntugenden zurückbesinnen, ist ein gutes Signal für den ganzen innerstädtischen Einzelhandel.</p><p/><p>Anders sieht es mit dem Internet aus. Die Herausforderung besteht hier nicht darin, E-Bücher zu verkaufen. In Zukunft wird es darum gehen, das stationäre Angebot so interessant mit dem elektronischen zu verknüpfen, dass Online nicht nur Geld kostet, sondern auch Geld bringt. Das ist technisch in vieler Hinsicht noch Neuland und strategisch ebenso. Doch wer sollte besser in der Lage sein, neue Vertriebs- und Verwertungsmodelle zu entwickeln als die ohnehin seit ihrer Geburt erfinderische Buchbranche. </p>
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