Westfalenpost: Umweltwirtschaft Von Stefan Hans Kläsener
Hagen (ots)
Als Sigmar Gabriel noch Bundesumweltminister war, da sprach er unermüdlich davon, dass die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands in der Versöhnung von Ökologie und Ökonomie läge. Das war damals etwas vollmundig, und wie wir wissen, klappt das in Deutschland auch noch nicht so recht. Die Energiewende ist eher ein Wendegewürge, aber wir Deutschen wären schlechte Deutsche, wenn wir das nicht irgendwie noch hinbekämen. Wird schon werden.
Wenn nun der Vizekanzler mit einer Delegation von Wirtschaftsvertretern im Riesenreich eintrifft, geht es um vitale deutsche Wirtschaftsinteressen. Volkswagens Wachstum liegt vor allem in China, die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern haben ein erstaunliches Volumen. Doch Geschäft ist nicht alles - zum kaufmännischen Erfolg gehören auch verlässliche Rahmenbedingungen. Daran hapert es noch gewaltig: Das Rechtssystem Chinas bietet keinen Schutz vor kalter Enteignung, selbst wenn sich Investoren, auch mittelständische, inzwischen dort relativ wohl fühlen.
Der wichtigste Punkt wird aber sein, ob deutsche Umwelttechnologie den Chinesen hilft, ihr rasantes Wachstum ohne unerträgliche Schäden beizubehalten. Wenn Deutschland das liefern kann, haben wir mehr getan für den Klimaschutz als auf allen Klimagipfeln zusammen.
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