Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Noch unter Betäubung Von Nina Grunsky

Hagen (ots)

Sie sind aus der Betäubung erwacht: Patienten nehmen Diagnosen und Therapien nicht mehr als Halbgott-in-Weiß gegeben hin, sondern beschweren sich immer häufiger, wenn ihnen eine Behandlung misslungen erscheint. So ist im vergangenen Jahr allein beim Medizinischen Dienst die Zahl der Gutachten zu vermuteten Behandlungsfehlern um 17 Prozent gestiegen.

Die Zahl der bestätigten Fehler dagegen ist leicht gesunken. Und das, obgleich in Deutschland immer häufiger operiert wird. Und obwohl die Patienten immer älter werden, an mehreren Krankheiten zugleich leiden, mithin das Risiko steigt, etwas zu übersehen und falsch zu machen. So gesehen arbeiten Ärzte besser als früher.

Dass sich Patienten häufiger beschweren, haben sich vor allem die Kliniken auch selbst zuzuschreiben, weil sie im Wettbewerb mit anderen Häusern gern den Eindruck erwecken, kleine Wunder vollbringen zu können. Und weil Mediziner an Krankenhäusern noch nicht gelernt haben zu kommunizieren. Weder mit den Patienten. Noch mit den Kollegen.

Die Hierarchie im Gesundheitswesen ist vielleicht eines der größten Risiken für die Patienten. Und auch wenn sich in NRW mit der Einrichtung eines Fehlermeldesystems in den vergangenen Jahren einiges getan hat, wird noch zu oft geschwiegen. Die Betäubung im Gesundheitswesen hält an.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 06.05.2014 – 21:16

    Westfalenpost: Reform statt Rolle rückwärts Von Wilfried Goebels

    Hagen (ots) - Das "Turbo-Abitur" erhitzt die Gemüter. Überforderte Schüler, permanenter Zeitdruck, zu hoher Stress - die Kritik von Eltern und Lehrern ist unüberhörbar. Weil eine "Rolle rückwärts" zum Abitur nach neun Jahren die Gymnasien aber organisatorisch ins Chaos stürzen würde, setzen Experten mehrheitlich und zu Recht auf die Reformierung im System. Es muss sich etwas ändern im Gymnasium: die verdichtete ...

  • 05.05.2014 – 20:37

    Westfalenpost: Islamistische Gruppen

    Hagen (ots) - Das Problem ist gewiss nicht neu: Unglückliche, frustrierte junge Menschen auf der Suche nach dem Sinn des Lebens lassen sich verleiten - von menschenverachtenden vermeintlichen Heilsbringern und gewaltbereiten Extremisten. Das hat es wohl immer schon gegeben. Neu ist höchstens, dass die Jugendlichen für die Verführer heute über das Internet leichter zu erreichen sind. Und dass Krisen in der Ferne sich ...

  • 05.05.2014 – 20:36

    Westfalenpost: Freihandelsabkommen

    Hagen (ots) - Wollen die Europäer wegen Chlorhähnchen, Gen-Pflanzen und Hormon-Rindern auf Wirtschaftswachstum und hunderttausende zusätzlicher Arbeitsplätze verzichten? So stellt es EU-Handelskommissar De Gucht dar, der das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA führend verhandelt. Aber das ist nicht die Alternative. Entscheidend ist nicht einmal der kulturelle Unterschied zwischen Europa, das mehr auf die Risiken schaut, und Amerika, das stärker die Chancen ...