Westfalenpost: Aufgabenerweiterung bei der Post: Not macht erfinderisch
Hagen (ots)
Die Idee vom Briefträger mit der sozialen Ausrichtung ist weder neu noch ist sie absurd. Sie ist vielmehr der Not geschuldet, genau genommen sogar einer doppelten Misere.
Denn in Zeiten, in denen das Briefeschreiben mehr und mehr aus der Mode kommt, wird es natürlich auch für die Postzustellung alarmierend, und so muss sie sich nach einem erweiterten Aufgabenfeld umschauen. Dienstleistungen verschiedener Art, wie beispielsweise das Ablesen von Stromzählern oder Versicherungstätigkeiten, waren und sind längst im Gespräch.
Aber da ist eben noch eine ganz andere Not-Baustelle - die Vereinsamung älterer Menschen inmitten unserer Gesellschaft. Sie wird bislang zwar lautstark beklagt, aber keineswegs nachhaltig und überzeugend bekämpft, geschweige denn behoben.
Aus der jeweiligen Notsituation der Postboten und der Senioren könnte daher durchaus ein interessanter neuer Not-Dienst zum Nutzen aller werden. In Belgien wird jedenfalls seit Jahresbeginn schon ein entsprechendes Pilot-Projekt mit Erfolg erprobt. Und wer nur Spott und Kopfschütteln für eine derartige Profilierung übrig hat, der möge sich etwas Besseres überlegen. Not macht ja bekanntlich erfinderisch.
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