Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: VRR-Qualitätsbericht: Der tägliche Ärger ist die Fahrkarte nicht mehr wert

Hagen (ots)

Nicht umsonst heißen sie längst Lumpensammler: jene Regionalzüge der Deutschen Bahn, die das Volk in den dicht besiedelten Ballungsgebieten an Rhein und Ruhr von A nach B bringen. War diese Bezeichnung lange ausschließlich den letzten Zügen nachts gewidmet, welche die Übriggebliebenen nach Hause zu rumpeln hatten, so tritt das "Wir befinden uns im Fliegenden Ziegenhirten"-Gefühl heutzutage bereits auf dem Weg zur Arbeit ein. Die Regionalbahn ist entweder verspätet oder fällt ganz aus, weswegen die nachfolgenden Linien überfüllt sind. Und die Toiletten, na ja, über die decken wir mal den Mantel des Schweigens und verzichten vor der Abfahrt lieber auf die zweite Tasse Kaffee.

Die Deutsche Bahn lässt sich ihre Dienste gut bezahlen, versteht aber nicht, warum sie dafür Gegenleistungen wie Pünktlichkeit oder Sauberkeit erbringen soll. Vor allem im Nahverkehr wird das zum Dauer-Ärgernis, weil sich alle Anstrengungen auf den Fernverkehr konzentrieren, wo die schicken ICEs mit Flugzeugen und Fernbussen konkurrieren müssen. Die Regio-Reisenden sollen sich gefälligst mit ihrem Schicksal abfinden. Die Bahn kassiert, steckt das Geld jedoch nicht ins Netz zurück. Schon ein Stürmchen legt den Verkehr lahm.

Es tut gut, dass der VRR-Qualitätsbericht die Lebensrealität der Bahnpendler bestätigt. Das schafft vielleicht jenen Druck, den das Staatsunternehmen braucht, um zu erkennen, dass beförderte Personen tatsächlich Kunden sind. Möglicherweise entsteht sogar soviel Druck, dass die Bahn beim geplanten Rhein-Ruhr-Express das Feld der privaten Konkurrenz überlässt. Bei den Privaten kann man die zweite Tasse Kaffee vor der Abfahrt bisher noch angstfrei trinken.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 05.03.2015 – 22:16

    Westfalenpost: Wilfried Goebels zur Forderung nach Cannabis-Freigabe

    Hagen (ots) - Der den Konsum von Cannabis enttabuisiert, sendet ein falsches Signal. Verbote signalisieren dem neugierigen Erstkonsumenten, dass er illegal handelt. Eine Freigabe, auch eine kontrollierte, wirkt hingegen wie ein Unbedenklichkeitssiegel. Längst zählen Marihuana und Haschisch zu den beliebtesten "weichen" Drogen - bisher fehlt aber jeder Beweis, dass ...

  • 05.03.2015 – 22:15

    Westfalenpost: Harald Ries zum Ärztemangel

    Hagen (ots) - Auch wenn Ärzteverbände Sturm laufen gegen das geplante "Versorgungsstärkungsgesetz" und eine Einschränkung ihrer Freiheit beklagen - die Pläne von Gesundheitsminister Gröhe sind grundsätzlich vernünftig. Aber längst nicht hinreichend, um die Probleme in den Griff zu bekommen, die in den kommenden Jahrzehnten auf den ländlichen Raum zukommen. Im Moment haben wir noch genug Ärzte. Sie sind ...

  • 02.03.2015 – 20:04

    Westfalenpost: Bluttest für Schwangere

    Hagen (ots) - In Deutschland werden 95 Prozent der Embryonen abgetrieben, bei denen eine Chromosomen-Störung festgestellt worden ist. Angesichts dieser Zahl drängt sich die Frage auf, ob die Hemmschwelle, ein Kind mit Behinderung abzutreiben, durch einen einfachen Bluttest überhaupt noch viel tiefer sinken kann? Der Test ist längst verfügbar - für die, die ihn privat bezahlen. Er wird sich nicht mehr verhindern ...