Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Monika Willer zum aktuellen Sportbericht

Hagen (ots)

Das kommt also dabei heraus, wenn man das Leben von Kindern komplett verschulen will und Bildung als das Absitzen von Lehrplänen begreift. Die Jungen und Mädchen haben keine Zeit mehr, in den Sportverein zu gehen, sie können nachmittags nicht mehr im Kinderchor singen oder in der Musikschule Klavier lernen oder bei der Jugendfeuerwehr mitmachen. Der aktuelle Sportbericht ist ja nur die Spitze eines Eisberges. Alle Einrichtungen der Jugendförderung kritisieren, dass die Einführung von Ganztagsschulen und G8-Gymnasien Kindern die Zeit für außerschulische Aktivitäten raubt. Was die 50-Stunden-Lernwoche für das Sozialleben der Jugendlichen bedeuten mag, will man sich erst gar nicht vorstellen. Die Konsequenzen müssen allemal die Kinder tragen, deren Gesundheit, Psyche, musische und soziale Kompetenz dem Abgott Leistung geopfert wird. Aber die Folgen fallen natürlich unmittelbar auf die Gesellschaft zurück. Denn Sport und Musik, Singen und Toben, Ehrenamt und Engagement trainieren nicht nur Ausdauer und Hirnleistung. Dabei werden auch die Spielregeln für ein gemeinschaftliches Miteinander ausprobiert. Statt Teamspielern züchtet man jetzt Einzelkämpfer mit Computer-Genickstarre. Das kann nicht gut gehen. Die Schulpolitik ist immer wieder davor gewarnt worden, den Bildungsbegriff auf das Pauken zu verengen. Das hat nichts genutzt. Trotzdem wird sie zurückrudern müssen. Denn zur Erziehung gehört unbedingt ein gewisses Maß an Freiheit, in dem Kinder ihren Horizont erweitern, ihre Talente entdecken und neue Freunde kennenlernen können. Und zwar als Wert für sich und nicht mit dem Schielen, ob das Engagement später für den Lebenslauf nützlich ist.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 14.08.2015 – 21:37

    Westfalenpost: Martin Korte zu Maßnahmen gegen Schulschwänzer

    Hagen (ots) - Manchmal hilft Reden nicht mehr, manchmal ist die Pädagogik machtlos. Notorischen Schulschwänzern droht Jugendarrest. So will es das Gesetz. Das ist hart, aber gerechtfertigt - im Einzelfall wohlgemerkt. Denn es ist ja nicht so, dass junge Menschen sofort weggesperrt werden, nur weil sie einmal unentschuldigt dem Unterricht ferngeblieben sind. Es geht um Wiederholungstäter, denen mit anderen Mitteln nicht ...

  • 13.08.2015 – 22:06

    Westfalenpost: Daniel Berg über den Start der Fußball-Bundesliga

    Hagen (ots) - Schöne bunte Bilder werden uns da am Freitagabend erreichen, wenn in München endlich wieder der Ball rollt. Die Fußball-Bundesliga ist zurück. Sie ist zu einem beispiellosen Erfolgsprodukt geworden. Immer mehr Menschen pilgern in die Stadien, immer mehr Menschen interessieren sich für Fußball. Die Bundesliga ist eine Wachstumsbranche. Die Frage ist nur, ob dies so bleibt. Es wird sich zeigen, was es ...

  • 13.08.2015 – 22:05

    Westfalenpost: Wilfried Goebels zu Kitas und Flüchtlingen

    Hagen (ots) - Längst haben sich Kitas von Betreuungsstätten in frühkindliche Bildungseinrichtungen verwandelt. Da ist es nur konsequent, junge Flüchtlingskinder zur schnellen Integration möglichst früh einzugliedern. Noch sieht die Praxis aber in der Regel anders aus: In Flüchtlingsheimen wird oft wertvolle Zeit verschenkt, weil Angebote und Berater fehlen. Dabei lernen die Kinder nirgends so schnell wie in der ...