Westfalenpost: Martin Korte zur Polizeipräsenz auf dem Land
Hagen (ots)
Natürlich sind Statistiken wertvolle Argumentationshilfen, beim Thema Sicherheit spielen aber auch Gefühle eine entscheidende Rolle. Wenn die Polizeiwache auf dem Land nachts nicht mehr besetzt ist, bekommen die Bürger Angst. Kriminelle wissen, dass es an Wochenenden schon mal 30 Minuten dauert, bis die Beamten den Einsatzort erreichen können. Die Zahl der Einbrüche ist auch im Sauer- und Siegerland stark gestiegen, die Aufklärungsquote dagegen verharrt auf einem lächerlich niedrigen Niveau. Selbstverständlich muss die Polizeistärke der demografischen Entwicklung Rechnung tragen, allerdings darf die Schraube dabei nicht überdreht werden. Denn eine verfehlte Personalpolitik könnte einen kleinen Teufelskreis auslösen: Wer sich nicht sicher fühlt, zieht weg. Und was folgt auf weniger Einwohner? Weniger Polizisten! Es ist richtig, die Beamten verstärkt an Kriminalitätsschwerpunkten in Ballungszentren einzusetzen, aber es ist falsch, den ländlichen Raum ausbluten zu lassen. Bis die Fehler der Vergangenheit ausgebügelt sind, werden allerdings noch einige Jahre vergehen. Fragt sich nur, ob die Bürger soviel Geduld aufbringen. Auch die Landbevölkerung hat ein Recht auf Sicherheit.
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