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Westfalenpost: Mehr Zeit lassen - und geben - Zu Depressionen bereits bei jungen Menschen

Hagen (ots)

Psychische Erkrankungen bei jungen Menschen nehmen zu - die Steigerungsraten sind teils besorgniserregend. Das jedenfalls lässt sich aus dem Arztreport herauslesen, den die Barmer-Krankenkasse gestern vorgestellt hat, und der die Ergebnisse anderer Untersuchungen bestätigt. Das muss aufmerken lassen. Wer die steigenden Fallzahlen alleine der besseren Diagnostik und der höheren Sensibilität für psychische und psychosomatische Erkrankungen zuschreibt, greift dabei zu kurz und macht es sich zu einfach. Mehr psychische Erkrankungen bei Schülern und Studierenden sind auch ein Zeichen dafür, dass der Leistungsdruck immer früher einsetzt und die Erwartungshaltung an junge Menschen enorm ist. Die Sorge, zu versagen in einer rein auf Leistung ausgerichteten Gesellschaft, ist offenbar zu groß. Dass in den weiterführenden Schulen das Turbo-Abitur nach bereits acht Schuljahren weitgehend gekippt und zur neunjährigen Gymnasialzeit zurückgekehrt wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Auch für Studierende sollte Zeit für die Entwicklung einer Persönlichkeit bleiben - anstatt nur ein Leistungserbringer zu werden.

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